In einem Sylter Lokal haben feiernde junge Menschen offenbar rassistische Parolen gesungen. Acht Unternehmen und Institutionen planen nun, ihre mutmaßlich dabei beteiligen Mitarbeitenden zu entlassen, freizustellen oder die Vorwürfe zu prüfen. Auf Instagram berichtete auch ein weiterer Club aus Kampen von einem Rassismus-Vorfall. Von der Deutschen Bank bis Vodafone reichen die Statements, in denen die Unternehmen gegen Rassismus Stellung beziehen und Konsequenzen für ihre mutmaßlich beteiligten Beschäftigten ankündigen. Zwei Arbeitgeber sagten bereits am Freitag, dass sie ihren Mitarbeitenden gekündigt hätten. Das Video des Vorfalls verbreitet sich seit Donnerstag in den sozialen Netzwerken. Darin ist zu sehen und zu hören, wie junge Menschen vor der “Pony”-Bar auf Sylt offenbar rassistische Parolen grölen. Etliche Nutzer hatten in Kommentarspalten in sozialen Medien darauf gedrängt, dass sich die Firmen positionieren. Die Namen von Partygästen aus Hamburg und Bayern, die im Netz kursieren, sind allerdings nirgendwo bestätigt. Klar zu erkennen ist auf dem Video lediglich eine Frau, die die Parole mitspricht. Die übrigen Stimmen sind bisher nicht eindeutig zuzuordnen. Von der Staatsanwaltschaft Flensburg heißt es, die Verdächtigen bekämen in Kürze ein Vernehmungsangebot, sobald sie identifiziert seien. Vermutlich laufe die Kommunikation dann über Anwälte.

via ndr: Nazi-Parolen auf Sylt: Arbeitgeber kündigen Konsequenzen an

siehe auch: Rassistische Parolen auf Sylt Allgäuer spielt offenbar zentrale Rolle im Sylter Skandal-Video. Sylt-Urlauber skandieren vor dem Pony-Club Kampen auf Sylt “Ausländer raus”. Das Video löst einen Shitstorm aus. Offenbar ist darin auch ein Allgäuer zu sehen. (…) Ein Beteiligter tanzt dazu mit einer Gestik, die dem Hitlergruß ähnelt – und hält gleichzeitig zwei Finger an die Oberlippe. Gemeinhin wird damit der Hitlerbart imitiert. (…) Nach Informationen der Bild-Zeitung – die sich mit denen unserer Redaktion decken – handelt es sich um einen jungen Mann, der aus Kempten stammt; Video sorgt für Entsetzen Viele sind jetzt ihre Jobs los: Das wissen wir über die Sylter „Nazi“-Schnösel. Seit Tagen kursiert in den sozialen Netzwerken ein Video, das für Entsetzen sorgt. Es zeigt junge Menschen auf Sylt, die während einer Party ausländerfeindliche Parolen skandieren. Nun ist klar, wer die Leute aus dem Clip sind. (…) Die Münchner Agentur Serviceplan hat ein Instagram-Statement abgegeben, das sich auf N. beziehen könnte. Darin heißt es: „Wir sind ein weltoffenes Unternehmen und leben unser Leitbild der Stärke durch Vielfalt in allen unseren Houses of Communcation mit 6.000 Kolleg:innen aus mehr als 50 Ländern weltweit täglich. (…) N.s Vater ist offenbar als Arzt im Allgäu tätig. Er wollte sich auf Anfrage der „Bild“-Zeitung nicht zu den aktuellen Vorfällen äußern – auch im Namen seines Sohnes. Auch Elisa K. ist ihren Job los N. ist nicht der Einzige, für den die Grölerei im Nobel-Club Folgen hat. Zu Beginn des Skandal-Videos ist auch eine junge Frau zu sehen, die „Ausländer raus, Deutschland den Deutschen!“ brüllt: Elisa K.. Sie stammt laut „Bild“-Zeitung aus einer reichen Familie, die im Hamburger Raum lebt, und arbeitete bisher für die bekannte Influencerin Milena Karl. Nach den Ereignissen auf dem Außengelände des „Pony“ ist auch sie ihren Job los. (…) Auch die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg meldete sich im Zusammenhang mit dem Sylt-Video zu Wort. Es bestehe der Verdacht, „dass es sich bei einer der beteiligten Personen um eine Studierende der Hochschule handelt“, heißt es in einem öffentlichen Statement . Die Einrichtung teilte außerdem mit: „Ein solches Verhalten ist ganz und gar nicht normal und nicht hinzunehmen. Wir stehen als weltoffene Hochschule klar dagegen und tolerieren derartige menschenverachtende Äußerungen in keiner Form.“ Offenbar lebt ein Großteil der Gruppe, die im Video ausländerfeindliche Parolen skandiert, in München, wie aus einem Bericht des Kölner Senders „RTL“ hervorgeht. So auch Maximilian F., der sich als Luxus-Influencer einen Namen gemacht hat. Auch Juri B. verliert seinen Job Juri B., der im Video nicht zu sehen ist, soll ebenfalls vor Ort gewesen sein. Er arbeitete als Berater für mittelständische Unternehmen, heißt es im Bericht der „Bild“-Zeitung. Die Betonung liegt auf „arbeitete“ – denn offenbar ereilte ihn das gleiche Schicksal wie Elisa K. und Moritz N.. Die Zeitung zitiert seinen Arbeitgeber mit den Worten: „Wir sind schockiert über den abscheulichen Inhalt des Videos. Als der Vorfall bekannt wurde, haben wir umgehend reagiert und den Mitarbeiter fristlos gekündigt.“ Übrigens: Auch die Deutsche Bank hat auf Instagram in einer Story auf das Sylt-Video reagiert. Der Beitrag legt nahe, dass auch dort jemand arbeitet, der im „Ausländer raus“-Clip zu sehen oder zu hören ist. „Wir distanzieren uns in aller Deutlichkeit von Meinungen und Kommentaren, wie sie in dem aktuell kursierenden Video geäußert werden“, heißt es in der Story. Derzeit würden Hinweise geprüft.