Gera in Ostthüringen – Ein “Hotspot” der rechtsextremen Szene

Regelmäßig finden in Gera Aufmärsche eines Neonazis statt – mit Unterstützung aus der örtlichen AfD, wie Kontraste-Recherchen zeigen. Die Versammlungsbehörde bleibt weitgehend passiv. Der Verfassungsschutz sieht ein zunehmendes Aggressionspotenzial. Wenn der Neonazi Christian Klar in Gera zur Demonstration ruft, dann ist das meist ein Spektakel: Fackeln, Bengalos und Feuerwerk sind regelmäßiger Bestandteil seiner Kundgebungen. Seit der Corona-Pandemie dominieren Klar und seine Mitstreiter den öffentlichen Raum in der 95.000-Einwohner-Stadt in Ostthüringen. Vor allem montags demonstriert hier regelmäßig eine Melange aus Impfgegnern, Verschwörungsgläubigen und Rechtsradikalen.Offene Umsturz-FantasienDie Themen sind austauschbar: Mittlerweile geht es nicht mehr nur um die Pandemie, sondern beispielsweise auch um den Krieg in der Ukraine, Energiepreise, eine Flüchtlingsunterkunft und – natürlich – die Bauernproteste.Bei einer Demonstration zu diesem Anlass rief Klar im Januar von der Bühne, dass Proteste allein nicht ausreichen würden, um die Regierung los zu werden: “Die sitzen am Futtertrog, und eine Sau verlässt den Trog nie von allein. Erst wenn sie auf die Schlachtbank geht!” Es sind offen geäußerte Gewalt- und Umsturzfantasien. Regelmäßig beendet Klar seine Redebeiträge mit der Parole “Alles für Deutschland!” – die Losung der nationalsozialistischen SA.

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