Ein Polizist soll einen Mann auf der Berliner Alexanderplatz-Wache misshandelt haben. Drei andere haben zugesehen, so der Vorwurf. Um ihre Taten zu vertuschen, sollen sie eine Geschichte erfunden habe. Jetzt wurden sie angeklagt. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat gegen einen ehemaligen Polizeibeamten und drei seiner damaligen Kollegen vor dem Landgericht Anklage erhoben. Die Beschuldigten sollen während ihres Dienstes in der sogenannten “Alex-Wache” am 16. Juli 2021 teilweise gemeinschaftlich einen Mann misshandelt haben, so die Staatsanwaltschaft in einer Pressemitteilung vom Mittwoch. Der 35-Jährige ehemalige Polizeibeamte soll in der Tatnacht gegen 2:00 Uhr dem später Geschädigten die Tür zur Polizeiwache auf dem Alexanderplatz in Mitte geöffnet haben, dann aber – möglicherweise, um dessen Gestikulieren zu unterbinden – im Eingangsbereich dessen Arm nach unten geschlagen haben. Der Geschädigte soll daraufhin einen anderen Polizisten angesprochen haben, wobei er auch auf den 35-Jährigen deutete. Daraufhin soll ihn der 35-Jährige mit einem Faustschlag attackiert haben und ihn mit den anderen drei Polizisten zu Boden gebracht haben. Auch am Boden soll der Polizist auf den Geschädigten eingewirkt haben, so dass dieser zwischenzeitlich bewusstlos wurde. Die drei anderen angeklagten Polizisten sollen dieses Vorgehen gesichert und so dem 35-Jährigen die weitere Misshandlung des Geschädigten ermöglicht haben, so die Staatsanwaltschaft. Vorwurf der illegalen Blutentnahme Anschließend sollen alle vier beschlossen haben zu behaupten, der Geschädigte habe ein Feuerzeug und ein Mobiltelefon nach ihnen geworfen, und ein Ermittlungsverfahren wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte einzuleiten. Daher sollen sie ihn auch festgehalten und gefesselt haben, dann sei sein Atemalkohol gemessen worden. Später hätten die Polizisten die Rufbereitschaft der Staatsanwaltschaft kontaktiert mit dem Vorschlag, eine Blutentnahme anzuordnen. Dem dort diensthabenden Mitarbeiter hätten sie die Unwahrheit gesagt und angegeben, dass der Geschädigte nun doch mit der Blutentnahme einverstanden sei. Trotzdem sollen die Polizisten vermerkt haben, dass die Blutentnahme durch den Staatsanwalt angeordnet worden sei. Dem 21-Jährigen sei ohne Rechtsgrundlage oder Einwilligung Blut abgenommen worden.

via rbb: Vorwurf: Misshandlung Anklage gegen vier Polizisten der “Alex-Wache” erhoben

siehe auch: Vorfall in der Alex-Wache Anklage gegen vier Berliner Polizisten wegen Misshandlung von Hilfesuchendem Ein 21-Jähriger soll von einem Polizisten geschlagen worden sein. Nun erhebt die Staatsanwaltschaft Berlin Anklage gegen diesen und drei Kollegen. Für den Hauptbeschuldigten wäre es nicht der erste Prozess als Angeklagter. Weil sie einen hilfesuchenden Mann misshandelt haben sollen, hat die Staatsanwaltschaft Berlin Anklage gegen vier Polizisten erhoben. Die Tat soll sich im Juli 2021 nachts in der Wache am Alexanderplatz zugetragen haben, wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte . Das spätere Opfer, ein 21-Jähriger, sei dort gewesen, um den Verlust seines Geldbeutels zu melden. Dabei kam es den Angaben zufolge offenbar zu der Auseinandersetzung. Der nun Hauptangeschuldigte, ein inzwischen 35-Jähriger, soll das Opfer mit einem kraftvollen Schlag zu Boden gebracht haben und ihn dort weiter angegangen sein. Drei seiner Kollegen sollen dieses Vorgehen gesichert und so dem 35-Jährigen die weitere Misshandlung des Geschädigten ermöglicht haben. Dieser sei zwischendurch sogar bewusstlos geworden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Danach sollen sich alle vier eine Geschichte ausgedacht haben – wohl auch, um die vorherigen Geschehnisse in einem anderen Licht erscheinen zu lassen (…) Der 35 Jahre alte Angeschuldigte soll den Polizeidienst bereits freiwillig quittiert haben, wie die Staatsanwaltschaft angab. In einem anderen Verfahren sei er zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten verurteilt worden, dieses Urteil sei aber noch nicht rechtskräftig. Der Vorwurf gegen ihn lautet auf Körperverletzung im Amt in Tateinheit mit Nötigung. Gegen ihn und seine drei ehemaligen Kollegen im Alter von 26, 27 und 30 Jahren wurde außerdem Anklage wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung im Amt sowie Verfolgung Unschuldiger, Nötigung im Amt und Freiheitsberaubung erhoben.