Martin Reble war Mitglied einer Kameradschaft und nahm an NPD-Demonstrationen teil, nun ist er Teil des Vorstands der AfD in Marzahn-Hellersdorf. Bezirkschef Lindemann zeigt sich ahnungslos. Inmitten der aktuellen Debatte über ein Verbot der AfD radikalisiert sich die Partei auch in Berlin weiter. Im Bezirksverband Marzahn-Hellersdorf wurde am Samstag mit Martin Reble ein ehemalig aktiver Neonazi zum Beisitzer im Bezirksvorstand gewählt. Reble habe „ein sehr gutes Ergebnis bekommen“, erklärte der seinerseits mit 97 Prozent der Stimmen als Bezirkschef bestätigte Abgeordnete Gunnar Lindemann dem Tagesspiegel. Tagesspiegel-Informationen zufolge zählte der aus Brandenburg stammende Reble im Jahr 2004 zu den Mitgliedern der Kameradschaft „Märkischer Heimatschutz“. Er nahm wiederholt an Demonstrationen der rechtsextremen Gruppe teil, verließ diese eigenen Angaben zufolge jedoch Ende 2005. Ein Foto aus dem Jahr 2007 wiederum zeigt ihn als Teilnehmer einer Demonstration der rechtsextremen NPD in Cottbus. Reble stehe zu seiner rechtsextremen Vergangenheit, heißt es in einem 2008 auf dem Portal „Gegenrede“ veröffentlichten Artikel. Damals trat der heute 36-Jährige bei der Stadtverordnetenwahl in Angermünde für die Gruppe „Bürger für Gerechtigkeit“ an. Reble scheiterte und zog sich politisch zunächst zurück. Bezirksvorsitzender Gunnar Lindemann „überrascht“ Gegenüber dem Tagesspiegel wollte sich Reble auch auf mehrfache Nachfrage hin nicht zu seiner Vergangenheit äußern. Lindemann, der die Wahl Rebles überhaupt erst öffentlich gemacht hatte, zeigte sich ahnungslos.

via tagesspiegel: Berliner AfD rückt weiter nach rechts: Ex-Neonazi in Bezirksvorstand gewählt