Es war sozusagen der Ritterschlag für die “Alternative Buchmesse”, dass Thüringens AfD-Chef Björn Höcke höchstpersönlich auf seinem Telegram-Kanal Werbung für den Termin gemacht hat. Kein Wunder also, dass die jeweils 150 Tickets für Samstag und Sonntag innerhalb von vier Tagen ausverkauft waren, wie Organisator Thorsten Weiß, Berliner AfD-Fraktionsvize, dem rbb sagte. Offensichtlich verfängt die Kampfansage des 40-Jährigen, er wolle mit der Veranstaltung, einem Vernetzungstreffen in Berlin, Angriffen auf die AfD etwas entgegensetzen. Auf seiner Website spricht Weiß von “vermeintlichen Enthüllungen der verschiedenen staatlich gepäppelten Presseorgane”, die auf “die öffentliche und nachhaltige Beschädigung der Alternative für Deutschland” zielten. Namentlich nicht genannt, aber wohl gemeint: Die Correctiv-Recherche zum Treffen radikaler Rechter Ende November in Potsdam. (…) Auf dem Podium sitzen am Wochenende unter anderem Götz Kubitschek und Erik Lehnert, führende Köpfe des “Instituts für Staatspolitik” (IfS), das laut eigener Aussage Organisations- und Aktionsplattform für neurechte Bildungsarbeit sein soll. Der Verfassungsschutz sieht im IfS “gesichert rechtsextremistische Bestrebungen”. Als rechtsextrem stuft die Behörde auch den Brandenburger AfD-Fraktionschef Hans-Christoph Berndt ein, der sich die Bühne am Samstag unter anderem mit Benedikt Kaiser teilt, einem Vordenker der Neuen Rechten. Organisator Weiß, der früher Obmann des inzwischen offiziell aufgelösten völkischen-nationalistischen “Flügels” der AfD war, hatte 24 Aussteller zu seiner Buchmesse eingeladen, 15 werden kommen. Darunter zentrale rechte Publikationen wie die Zeitschrift “Sezession”, der Jungeuropa-Verlag, der auch Übersetzungen rechtsextremer und faschistischer Autoren herausgibt, und der Verein “Ein Prozent”, der beim Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem geführt wird.

via rbb: Netzwerktreffen Rechtsextreme Prominenz versammelt sich auf “Buchmesse” von Berliner AfD-Fraktionsvize

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