Bei einer nicht-öffentlichen Veranstaltung in Frankfurt trafen sich unter anderem Leute aus der Wirtschaft und mehrere AfD-Politiker. Ein Treffen, das am Freitag (26. Januar) in einem Lokal auf dem Frankfurter Römerberg stattgefunden hat, sorgt für Aufregung. Daran teilgenommen haben mehrere AfD-Politiker, darunter der Landesvorsitzende Andreas Lichert, der dem als rechtsextrem eingestuften, mittlerweile aufgelösten „Flügel“ innerhalb der Partei zugeordnet wurde. Die Antifa Frankfurt hatte die Zusammenkunft, die von der „Frankfurter Tafelrunde“ veranstaltet worden sei, öffentlich gemacht und von außen aufgenommene Fotos, die Teilnehmende zeigen, ins Netz gestellt. Zudem verwies die Antifa darauf, dass es am 25. November 2023 in Potsdam ein Treffen in ähnlicher Konstellation gegeben habe. Politiker von AfD, CDU und „Werteunion“ haben sich dort offenbar unter anderem einen Vortrag des Rechtsextremen Martin Sellner über „Remigration“ angehört. Mit dem Begriff ist gemeint, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft aus dem Land vertrieben werden soll. Bei der Tafelrunde handelt es sich um eine 1953 gegründete, elitäre Gruppierung, die sich früher als konservativ beschrieb und viele Mitglieder aus der Wirtschaft hatte. Anfang der 2000er Jahre wurde bereits Kritik an ihr laut, als sie beispielsweise Vertreter der rechtspopulistischen, österreichischen FPÖ einlud und sich stärker nach rechts orientierte. Astrid Gräfin von Luxburg, die die jüngste Veranstaltung organisiert haben soll, wies gegenüber der FR Vorwürfe zurück und sagte, die Inhalte der Antifa-Veröffentlichung seien ehrabschneidend, würden hinten und vorne nicht stimmen. Sie sei entsetzt. Es habe sich um ein privates Neujahrstreffen mit „internationalen Gästen“ gehandelt. Lichert sei als Sohn eines Gastes dagewesen. Sie kündigte eine weitere, ausführlichere Stellungnahme an.

via fr: Antifa veröffentlicht Details zu Treffen mit Rechten in Frankfurt – Mutmaßliche Veranstalterin reagiert

siehe auch: KONSPIRATIVE RECHTE VERNETZUNG AUS WIRTSCHAFT, ADEL UND AFD: »FRANKFURTER TAFELRUNDE« AUFGEFLOGEN. EIN TREFFEN AM 26. JANUAR ZEIGT, WIE SICHER SICH RECHTE IN FRANKFURT BEWEGEN KÖNNEN Am 26. Januar 2024 fand in einem Restaurant auf dem Frankfurter Römerberg ein rechtes Vernetzungs- und Fundraising-Treffen statt. Der einzige Referent war der hessische AfD-Landessprecher Andreas Lichert. Ort war die »Römerstube« im ersten Stock des Restaurants »Schwarzer Stern«. Es nahmen zwischen 50 und 60 Personen teil. Der Kontext der Veranstaltung, von der Fotos vorliegen, war bislang nicht bekannt. Diesen reichen wir hiermit gern nach. Die Veranstaltung wurde von der Frankfurter Tafelrunde ausgerichtet. Die Gruppe besteht bereits seit 1953. Sie steht für eine »abendländische« und rechtskonservative Politik unter Einbeziehung von extremen Rechten. In ihrem Kreis treffen sich vornehmlich Personen aus Wirtschaft und Kultur, die bereit sind, entsprechende Gruppen zu fördern. Die Frankfurter Tafelrunde kam Anfang der 2000er Jahre in die Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass zu ihren Treffen Vortragende aus den Reihen der österreichischen FPÖ und der sogenannten »Neuen Rechten« eingeladen worden waren. Unter ihnen war beispielsweise Karlheinz Weißmann, damaliger Leiter des Instituts für Staatspolitik, das als »Denkfabrik« der extremen Rechten in Deutschland gilt. Nachdem die Aktivitäten der Tafelrunde öffentlich wurden, stellte sie ihre Aktivitäten »offiziell« ein, führte sie jedoch offensichtlich im Geheimen weiter. Einladungen zu ihren Treffen erhielt nur noch ein enger Kreis von Mitgliedern und Vertrauten, über Veranstaltungen wurde nicht mehr öffentlich berichtet. Die »Tafelrunde«, die sich am vergangenen Freitag traf, versteht sich explizit als Weiterführung der alten Struktur. Die Anzahl der Mitglieder dürfte derzeit zwischen 50 und 100 liegen. Die »Römerstube« im Schwarzen Stern wird von ihnen erst seit wenigen Jahren genutzt, die Treffen finden – soweit bekannt – höchstens einmal im Monat statt. In den vergangenen Jahren sollen vor der Frankfurter Tafelrunde unter anderem Alice Weidel und Hans-Georg Maaßen aufgetreten sein. Andreas Lichert aus Bad Nauheim, der Referent am vergangenen Freitag, ist ein Vertreter des neofaschistischen »Flügels« der AfD. Von 2007 bis 2018 war er Vorsitzender des Vereins für Staatspolitik, dem Trägerverein des Instituts für Staatspolitik (IfS). Die Organisatorinnen der Frankfurter Tafelrunde sind Rüdiger Graf von Luxburg und Astrid Gräfin von Luxburg. Letztere fungierte auch als Gastgeberin am 26. Januar und stellte den Referenten Andreas Lichert den Anwesenden vor.