In vielen Unternehmen und Wirtschaftsverbänden blickt man mit Sorge auf das Erstarken rechtsextremer Kräfte in Deutschland. Nicht nur aus politischen Gründen, sondern auch, weil viele die wachsende Ausländerfeindlichkeit als Standortrisiko bewerten. Verbände, Gewerkschaften und die Bundesagentur für Arbeit sehen Ausländerfeindlichkeit zunehmend als Risiko für die deutsche Wirtschaft. Der Wirtschaftsstandort Deutschland verliere dadurch an Attraktivität – insbesondere für Fachkräfte aus dem Ausland. Nun äußern sich vermehrt auch Vorstände und CEOs zu dem Thema. Unter anderem Infineon-Chef Jochen Hanebeck. Der Vorstandsvorsitzende des bayerischen DAX-Konzerns schrieb diese Woche im Netzwerk LinkedIn: “Die Grundwerte unseres friedlichen Zusammenlebens sind nicht verhandelbar. Hass und Ausgrenzung dürfen in unserer Gesellschaft keinen Platz haben.” Grundsätzlich gefährde eine Politik der Abschottung nicht nur die Gesellschaft, sondern auch den Wohlstand Deutschlands, schrieb Hanebeck außerdem. Er argumentierte damit ähnlich wie zuletzt Siegfried Russwurm, der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). Dieser hatte bereits nach Bekanntwerden der Pläne einiger Rechtsaußen-Politiker und Funktionäre gesagt, Deutschland profitiere wie kaum ein anderes Land von Weltoffenheit, internationaler Zusammenarbeit, einem grenzüberschreitenden Handel und der Europäischen Union. Das Erstarken einer politischen Partei wie der AfD, die all dies infrage stelle, sei nicht nur wirtschaftlich gefährlich, sondern auch eine Bedrohung für die Gesellschaft: “Ich will kein Land, in dem es darauf ankommt, wo deine Großeltern geboren sind, ob du in diesem Land willkommen bist oder nicht. Das können wir uns gesellschaftlich nicht leisten, jenseits aller wirtschaftlichen Überlegungen”, so Russwurm weiter. Nicht nur Sachsen als Brennpunkt Dabei sind die Folgen des Rechtsrucks bereits zu spüren. Man habe es tendenziell schwerer, ausländische Fachkräfte zu gewinnen, heißt es aus etlichen Personalabteilungen. Auch die Bundesagentur für Arbeit hat das schon beobachtet – und zwar bundesweit

via br: Unternehmer bewerten AfD-Erstarken zunehmend als Standortrisiko

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