Ein Familienvater in einer psychischen Krise ist von der Mannheimer Polizei auf offener Straße erschossen worden. Von verschiedenen Seiten wird ein Übermaß an Gewalt kritisiert. Am Samstag wurde ein türkischstämmiger Mann im Mannheimer Stadtteil Schönau mit vier Schüssen von der Polizei getötet. Kurz davor habe er nach Angaben der Polizei selbst den Notruf gewählt und berichtet, er hätte eine Straftat begannen. Bisher offenbarte die Polizei nicht, um welche Straftat es sich konkret gehandelt haben soll. Kurz darauf traf die Polizei in der Wohnsiedlung in der Johann-Schütte-Straße am Wohnort des Erschossenen ein. Er stand mit freiem Oberkörper und einem Messer in der Hand auf der Straße. Laut Zeugenaussagen soll währenddessen seine Mutter oder seine Frau auf ihn eingeredet haben, er solle das Messer weglegen. Nachdem auch die Polizei ihn mehrfach dazu aufforderte, erschoss sie ihn mit vier Schüssen. Im Internet sind verschiedene Aufnahmen von Anwohner:innen zu sehen, auf den erkennbar ist, dass der 49-Jährige sich schon nach dem ersten Schuss in den Oberkörper vor Schmerz krümmt und im Begriff ist umzufallen. Kurz nach dem Aufprall auf dem Boden sieht man mehrere Polizist:innen auf den blutenden Körper zustürmen, scheinbar um ihn in Bauchlage zu fesseln. Der Mann starb kurze Zeit später im Krankenhaus an den Schussverletzungen. (…) Eine Anwohnerin, die den gesamten Ablauf beobachtet hatte, war sprachlos wegen der aus ihrer Sicht übermäßigen Gewalt: „Drei Polizisten in Schießposition, vier Schüsse? Hallo? Das ist Schießen zum Töten, statt auf Beine zu schießen“. Bereits im Mai 2022 war in Mannheim ein psychisch kranker Mann nach einem Polizeieinsatz gestorben. Ähnlich wie bei diesem aktuellen Fall bestand damals vor allem die Gefahr der Selbstverletzung.
via perspektive online: Polizei erschießt 49-Jährigen in Mannheimer Wohnsiedlung
siehe auch: 49-Jähriger war in #Schönau mit #Messer bewaffnet – #Toter nach #Polizeischüssen in #Mannheim: Tochter äußert sich – #polizeiproblem Am Samstag wurde im Mannheimer Stadtteil Schönau ein Mann von der Polizei erschossen. Er soll die Beamten mit einem Messer bedroht haben. Seine Tochter hat mit dem SWR gesprochen. Bei einem größeren Einsatz in Mannheim-Schönau ist am Samstagnachmittag ein mit einem Messer bewaffneter Mann von der Polizei erschossen worden. Nach derzeitigem Ermittlungsstand hatte der 49-Jährige am Samstag über den Notruf die Polizei angerufen und mitgeteilt, er habe ein Verbrechen begangen, so das Landeskriminalamt (LKA) und die Polizei in einer gemeinsamen Mitteilung. Als die Beamten eintrafen, habe sich der Mann vor einem Wohngebäude befunden. Er sei mit einem Messer bewaffnet gewesen und habe die Beamten bedroht. Im Anschluss hätten die Einsatzkräfte auf den Mann geschossen, so das Landeskriminalamt weiter. Durch die Schüsse wurde der 49-Jährige verletzt und in ein Krankenhaus gebracht, wo er später starb.