Rechtsextremisten treffen sich in Erlangen bei einer Burschenschaft. Auch Bayerns jüngster Oppositioneller Daniel Halemba von der AfD taucht dort auf. Im vierstöckigen Gebäude in der Loewenichstraße 16 in Erlangen weht eine Fahne im Wind, die an das Kaiserreich erinnert. Fast alle Jalousien sind heruntergezogen. Offenbar soll geheim bleiben, was sich dort hinter den Mauern der rechtsextremen Burschenschaft Frankonia abspielt oder wer sich im Haus aufhält. Doch vollständig können sich die Besucher der Öffentlichkeit nicht entziehen. Denn vor den Räumlichkeiten liegen Polizisten, Journalisten und vermutlich auch Verfassungsschützer auf der Lauer. In der Vergangenheit gingen hier bekannte Rechtextremisten, Neonazis und Verschwörungsideologen ein und aus. AfD-Politiker Halemba darf Mitglieder seiner Würzburger Burschenschaft nicht mehr treffen So war es wohl auch am vorvergangenen Samstag, als sich einer der umstrittensten Parlamentarier Bayerns zu der undurchsichtigen Studentenverbindung aufmachte. Seine eigene Würzburger Burschenschaft Teutonia Prag darf der AfD-Abgeordnete Daniel Halemba nicht mehr besuchen, möglicherweise hat es ihn auch deshalb nach Erlangen verschlagen. Verboten ist es ihm ebenso, die Mitglieder seiner Gruppierung zu treffen, so die Auflage der Staatsanwaltschaft, sonst muss er in Untersuchungshaft. Gegen den 22-Jährigen, der erst seit Kurzem für die AfD im Bayerischen Landtag sitzt, wird wegen Volksverhetzung und der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt. (…) Statt seine eigenen Burschenschaftler zu treffen, fuhr Halemba also knapp 100 Kilometer südöstlich zur Frankonia in Erlangen. Mit den Mitgliedern stehe er auch im Austausch, wie zwei Szene-Insider, die vor Ort waren, der Abendzeitung berichten. Bei dem Termin versammelten sich neben zwei Vorstandsmitgliedern der Jungen Alternative auch Neonazis. Darunter der Geschäftsführer eines Unternehmens für Nazi-Utensilien und die Musiker einer Rechtsrockband. Fotos belegen, dass Halemba die Örtlichkeit mit Sympathisanten der Kameradschaft „Nord Württemberg Sturm“ aufsuchte. Dazu bezog er auf Abendzeitung -Anfrage keine Stellung. Diese Gruppierung sei laut Landesverfassungsschutz in Baden-Württemberg „neonazistisch geprägt“. Ihre Anhänger rekrutieren und radikalisieren junge Erwachsene über das Internet. SPD-Abgeordneter zeigt sich über das Treffen empört Die Fotos und Videos, die rechtsextreme Organisationen aus diesem Spektrum auf Messengerdiensten einsetzen, ähneln in ihrer Ästhetik denen der rechtsterroristischen Atomwaffendivision. Diese ursprünglich aus den USA stammende Organisation möchte gewalttätig die Herrschaft der „weißen“ Rasse herbeiführen.

via focus: „Eindeutiges Signal“ Bayerischer AfD-Mann bei rechtsextremer Burschenschaft