Holger Stienen von der AfD im Kreistag Herzogtum Lauenburg postet oft auf Facebook. Seine Aussagen empfinden andere Politiker als rechtsextrem oder faschistisch. Damit konfrontiert lenkt Stienen allerdings nicht ein. Er verschärft sogar noch seine Thesen. Entsetzen und Kopfschütteln – das sind die Reaktion von Lauenburgs Kreispräsidentin Anja Harloff (CDU) und dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Jens Meyer auf Aussagen von AfD-Politiker Holger Stienen. Der 69-Jährige, der bei der jüngsten Kreistagssitzung bei der Wahl zum Vorsitzenden des Forstausschusses in drei Wahlgängen gescheitert war, ist sehr aktiv auf Facebook, teilt Artikel konservativer bis rechtspopulistischer Medien und versieht sie mit eigenen Kommentaren. Und die haben es in sich. Auf seinem Profil finden sich Aussagen wie „Afrikaner gehören nicht zu und nach Deutschland. Das wird nie klappen“ (8. Juli) oder „Immer dieselben Nafri- und Afghanen-Banden, die sich auch in 100 Jahren nicht integrieren werden, kurzer Prozess und raus“ (25. Juni), genauso wie folgende Aussage über die Rechte queerer Menschen: „Wir brauchen mal ein paar Jahre einen totalitären Staat alter Prägung, um mit dem Gesocks aufzuräumen und die letzten 10 Jahre Gesetzgebung zu kassieren.“ (18. April) (…) Die Lübecker Nachrichten konfrontierten Holger Stienen mit den Aussagen auf seinem öffentlichen Facebook-Profil. Eine Relativierung, Abschwächung oder gar Entschuldigung findet sich in seiner schriftlichen Antwort an die LN nicht. Im Gegenteil: Afrikanerinnen und Afrikaner seien in westliche Länder „eingedrungen“ und sorgten für Konflikte, behauptet er. Eritreische Gruppen trügen ihren Bürgerkrieg auf Deutschlands Straßen aus. Stienen verteidigt auch den Beitrag, in dem er dazu aufruft, die Adressen von Antifa-Mitgliedern zu veröffentlichen und „sie zu jagen“. Sein Argument: Antifa-Mitglieder griffen Rechte an, darauf müsse man vorbereitet sein. Damit meint er nicht nur reine Selbstverteidigung: „Also lassen wir uns von denen nicht auf die Schlachtbank führen und werden gegebenenfalls gewappnet sein und uns nicht nur einfach wehren.“ Dafür gebe es auch Kampfsporttraining bei der Jungen Alternative.

via ln online: Holger Stienen „Zum Teil faschistisch“: Politiker prangern Facebook-Posts von AfD-Kreistagsmitglied an