#Hamas-Angriff auf #Israel – Falsche #Schuldzuweisungen und #Whataboutism

Die Hamas-Angriffe werden für Desinformation genutzt: Russland macht die Ukraine mitverantwortlich, propalästinensische Kreise verbreiten antisemitische Verschwörungserzählungen. Die Schuldigen für die verheerenden Anschläge der militant-islamistischen Hamas in Israel standen für die russische Führung schnell fest: Nicht etwa die Hamas selbst wurde verurteilt, sondern der Westen: “Die USA und Brüssel haben die Ukraine mit Waffen überflutet. Und die ukrainische Führung hat die an die Länder im Nahen Osten weiterverkauft”, sagte Duma-Chef Wjatscheslaw Wolodin.Auch der russische Außenminister Sergej Lawrow und Präsident Wladimir Putin beschuldigten direkt die USA, die Verantwortung für den Angriff auf Israel zu tragen – Putin nannte den Angriff etwa ein “klares Beispiel für das Scheitern der Politik der USA im Nahen Osten”. Eine deutliche Verurteilung der Anschläge durch die Hamas gab es von russischer Seite hingegen nicht.”Russland instrumentalisiert auf zynische Weise diese Tragödie, um vor allem antiwestliche und antiukrainische Narrative zu verbreiten”, sagt Julia Smirnova, Senior Researcherin am Institute for Strategic Dialogue Germany (ISD). (…) Ein viel verbreitetes Narrativ dabei ist, dass die Waffen, die die militant-islamistische Hamas für den Angriff benutzt hat, angeblich aus westlichen Waffenlieferungen für die Ukraine stammen sollen. So postete RT Deutsch beispielsweise: “Hamas-Angriff: Waffen aus der Ukraine?” und bezog sich dabei auf einen Post der US-amerikanischen Politikerin Marjorie Taylor Greene von den Republikanern, die diese Frage ebenfalls gestellt hatte. (…) In einigen propalästinensischen und auch verschwörungsideologischen Kreisen wiederum liegt der Fokus bei der Desinformation stärker auf Israel. Dabei spielen auch proiranische Akteure eine wichtige Rolle, wie Analysen des ISD zeigen. Iran ist einer der größten Unterstützter der militant-islamistischen Hamas. In einigen Kanälen wird hier das Narrativ verbreitet, Israel habe die Angriffe nur inszeniert.Als vermeintlicher Beweis dazu wird eine manipulierte Version eines CNN-Beitrags geteilt, in dem der Anschein erweckt wird, dass die Korrespondenten vor Ort von einem Kontrollraum aus Anweisungen erhalten hätten, wie sie sich zu verhalten haben. Dazu hieß es: “CNN wurde dabei erwischt, wie es einen Angriff der Hamas in Israel vortäuschte.” In dem Video suchen die Journalisten nahe der Grenze zwischen Israel und Gaza Schutz vor Raketen. (…) Eine weitere verbreitete Verschwörungserzählung sei, dass Israel die Angriffe bewusst habe passieren lassen, um so einen Vorwand zu haben, selbst anzugreifen, sagt Josef Holnburger, Geschäftsführer des Center für Monitoring, Analyse und Strategie (CeMAS). “Dass Israel am Ende sogar profitieren würde von den Anschlägen, ist eine starke Umkehr der Täter-Opferperspektive. Das macht Israel plötzlich zum Täter der Morde an der eigenen Bevölkerung. Und das geistert im Moment auf sehr vielen deutschsprachigen verschwörungsideologischen Kanälen herum.”

via tagesschau: Hamas-Angriff auf Israel Falsche Schuldzuweisungen und Whataboutism