Anna Leisten, Landesvorsitzende des AfD-Jugendverbands in Brandenburg, posiert mit einem Symbol, das in der extremen Rechten als Geste für „weiße Macht“ steht – und nimmt an einer Demonstration aus dem Umfeld der Identitären Bewegung teil. Nun erhält sie eine milde Parteistrafe. Die Brandenburger Landesvorsitzende des AfD-Jugendverbands Junge Alternative, Anna Leisten, wurde nach WELT-Informationen vom Landesvorstand der Brandenburger AfD abgemahnt. Eine solche Abmahnung ist laut Parteisatzung möglich, wenn ein Mitglied „gegen Grundsätze oder die Ordnung der Partei“ verstößt. Im Wiederholungsfall sind weitergehende Ordnungsmaßnahmen möglich. Hintergrund ist demnach unter anderem die Verwendung eines Symbols, das seit einigen Jahren von Rechtsextremisten als Symbol für „white power“ und „white pride“ (deutsch: „weiße Macht“ und „weißer Stolz“) verwendet wird. In einem Instagram-Posting vom August 2022 steht Leisten neben einem Redakteur des rechtsextremen „Compact“-Magazins. Beide formen mit Daumen und Zeigefinger einen Ring, die restlichen drei Finger werden abgespreizt. Das Tauchzeichen für „Okay“ wird seit 2017 unter Anhängern einer weißen Vorherrschaft als Erkennungszeichen verwendet. In einer Präsentation des brandenburgischen Verfassungsschutzes zu aktuellen Einstufungen extremistischer Bestrebungen vom Juli dieses Jahres wird das Foto von Leisten als ein Beleg für die „gesichert rechtsextremistische Bestrebung“ verwendet, zu der die Junge Alternative (JA) dort seit Kurzem hochgestuft wurde. Das von Leisten gezeigte Symbol sei von US-amerikanischen extremen Rechten „zum faschistischen Hasssymbol umgedeutet“ worden, heißt es darin. Die 23-Jährige wird in der Präsentation noch an mehreren weiteren Stellen genannt. So bezeichnete Leisten in einem weiteren Instagram-Post ein Selbstschutz- und Kampftraining der JA als „Trainingslager Ostfront 2025“.

via welt: Warum die AfD die Chefin der Jungen Alternative in Brandenburg abmahnt