In München wollten zwei Drag-Künstler und eine 13-jährige transidente Autorin eine Lesung für Kinder veranstalten. Nach telefonischen Drohungen sagte das Mädchen ab. Eine 13-jährige transidente Autorin hat ihre Teilnahme an einer Lesung für Kinder mit einer Dragqueen und einem Dragking in München abgesagt. Ihre Familie begründete die Entscheidung mit “Angst vor Gewalt”, berichtete das LGBTQ-Medium queer.de. Man ziehe sich aus der Öffentlichkeit zurück. Den Angaben zufolge bekam das Mädchen telefonische Drohungen. In der Münchner Stadtbibliothek findet an diesem Dienstag eine Lesung unter dem Motto “Wir lesen euch die Welt, wie sie euch gefällt” mit der Dragqueen Vicky Voyage und dem Dragking Eric BigClit für Kinder ab vier Jahren statt. Die junge Autorin wollte dort ihr Buch vorstellen. Im Vorfeld hatten Konservative und Rechte gegen die Veranstaltung mobil gemacht. Die AfD sprach von “Frühsexualisierung” und hängte Plakate in München mit Parolen wie “Hände weg von unseren Kindern!” auf.
via zeit: München : Trans Autorin sagt Teilnahme an Drag-Lesung wegen Drohungen ab
siehe auch: Trans Mädchen sagt Teilnahme an queerer Lesestunde in München ab Nach der Stimmungsmache der “NZZ” und wegen der angekündigten Gegenproteste wird die 13-jährige Julana “aus Angst vor Gewalt” nicht an der Drag-Lesung in München teilnehmen. Die Stadt duldet unterdessen die Hetzplakate der AfD. Das 13-jährige trans Mädchen Julana, Autorin des Buchs “Endlich ich! Mein Weg vom Jungen zum Mädchen”, wird nicht an der Veranstaltung “Wir lesen euch die Welt, wie sie euch gefällt” in München teilnehmen. Das bestätigten die Familie und die Stadtbibliothek gegenüber queer.de. Dragqueen Vicky Voyage und Dragking Eric BigClit werden dagegen wie geplant um 16 Uhr in der Stadtbibliothek Bogenhausen (Rosenkavalierplatz 16) vor Familien mit Kindern ab vier Jahren vorlesen. “Wir werden nicht lesen und ziehen uns aus der Öffentlichkeit zurück aus Angst vor Gewalt”, teilte Julanas Familie mit. Am Montag habe sie telefonische Drohungen erhalten. Die “Neue Zürcher Zeitung” (NZZ) hatte am Freitag mit einem polemischen Artikel das familiäre Umfeld von Julana kritisiert und indirekt angezweifelt, ob sie wirklich trans ist (queer.de berichtete). “Wir verstehen die Absage angesichts der Umstände”, erklärte Flurina Schnyder, Sprecherin der Stadtbibliothek, gegenüber queer.de. Vier rechte Gegendemonstrationen vor der Bibliothek Ein weiterer Grund für Julanas Absage sind gleich vier rechte Gegendemonstrationen, die vor der Bibliothek angemeldet wurden. Die AfD demonstriert unter dem Motto “Hände weg von unseren Kindern! Verbot von Genderpropaganda und anderen Perversionen!”, während der Verein “Stimme der Stillen” für den Schutz von Kindern beten will. Zwei Privatpersonen meldeten außerdem die Kundgebungen “Drag Devels schleichts Euch – Finger weg von den Kindern” sowie “Zukunft unserer Kinder in unserem Land. Werteverfall und die Lösung” an.