Marcel Lepper wollte die braune Geschichte der Siemens-Stiftung aufarbeiten und wurde prompt als deren Geschäftsführer entlassen (…) Im April 2022 übernahm Lepperer die Geschäftsführung der Carl Friedrich von Siemens Stiftung. Es nimmt nicht wunder, dass er bereits wieder seine Koffer gepackt hat. Allerdings ist er dieses Mal nicht zum nächsten Posten geeilt, sondern wurde schnöde entlassen. Was ist passiert? Der Literaturwissenschaftler ließ an seinem ersten Arbeitstag aus seinem neuen Büro eine Karte abhängen, die die Grenzen des großdeutschen Reiches konserviert. Er wollte als Geschäftsführer die braune Geschichte der Stiftung aufarbeiten, die als großzügiger Förderer der Geisteswissenschaft bekannt ist, und herausfinden, wie sehr der rechtsradikale Intellektuelle Armin Mohler, der erste Geschäftsführer, die Stiftung für politische Zwecke missbraucht hatte und welche reaktionären Seilschaften es seither in der bis heute männerbündlerisch und zum Teil klandestin organisierten Stiftung gab und gibt. Das war dem Stiftungsrat offenbar zu viel. Ob nach Leppers Abberufung die Deutschlandkarte wieder am angestammten Platz zu finden ist?