Neben Heinrich XIII. Prinz Reuß flog Anfang Dezember ein Mann aus Wetzlar als Teil der Reichsbürger-Verschwörung auf. Eine Analyse der Social-Media-Aktivitäten lässt erahnen, wie er langsam in die abstruse Welt der QAnon-Theorien abrutschte. Den Einstieg in Parallelwelten nimmt er über Kryptowährungen. Alexander Q. aus Wetzlar, im Dezember bei der Reichsbürger-Razzia festgenommen und vor Jahren noch als Unternehmensberater für seriöse Firmen tätig, tritt von 2016 an als Fan von OneCoin in Erscheinung. Dabei handelt es sich um eine vermeintliche Kryptowährung, die sich bald allerdings als Label für ein Schneeballsystem und als Milliarden-Schwindel mit vielen betrogenen Anlegern entpuppen wird. Q. tritt in Videos mit den wichtigen OneCoin-Multiplikatoren Nelia Müller (aka Nelly Diamond) und Martin Mayer auf. Womöglich bekommt er Geld dafür, dass er Werbung für die Schein-Währung macht, mit der nach WDR-Recherchen die inzwischen spurlos verschwundene “Krypto-Queen” Ruja Ignatowa und ihre Clique zu fabelhaftem Wohlstand kamen. (…) Alexander Q. postet mehrmals täglich in seinem Telegram-Kanal. Das bislang letzte Mal am 6. Dezember um 23.32 Uhr. Er teilt ein kitschiges Bild von gezeichneten Männchen und einer erloschenen und zwei brennenden Kerzen mit der Botschaft “Lasst uns ein Licht für jene sein, die ihr Leuchten verloren haben” und der Signatur “Der kleine Yogi”. Einige Stunden später, in den frühen Morgenstunden des 7. Dezember 2022, wird Alexander Q. von der Polizei festgenommen. Der Generalbundesanwalt wirft ihm Unterstützung der Reichsbürger-Verschwörung rund um den Frankfurter Unternehmer Heinrich XIII. Prinz Reuß vor. Alexander Q.s Kanal schweigt seitdem.

via hessenschau: Als QAnon-Theoretiker erfolgreich, als Reichsbürger festgenommen