Völkische Siedler mit rechtsextremen Verbindungen haben sich in Wienrode im Harz angesiedelt. Viele Anwohner wagen es kaum, offene Kritik an den neuen Nachbarn zu üben, sie fühlen sich von den zuständigen Kommunalpolitikern alleingelassen. Die MDR-Reportagereihe „exactly“ berichtet über das verstummte Dorf. Der Film erscheint am 14. November um 17 Uhr in der ARD Mediathek sowie auf dem YouTube-Kanal „MDR Investigativ“. Wienrode im Harz – hier hat 2018 eine Gruppe namens „Weda Elysia“ den verfallenen ehemaligen Gasthof gekauft. Offenbar will die Gruppe diesen sanieren und zu einem kulturellen Zentrum umbauen. Dafür ruft sie zu Spenden auf. Online präsentiert sich die Gruppe mit Themen wie Brauchtum, Handwerk und Ökolandbau. Doch „Weda Elysia“ beruft sich auf die russischen Anastasia-Bücher, die neben Esoterik und Selbstversorger-Themen auch antisemitische Verschwörungsmythen enthalten. Recherchen der „exactly“-Reporter Jana Merkel und Tim Schulz zeigen zudem: „Weda Elysia“ ist in die rechtsextreme Szene vernetzt. Doch Widerspruch gegen die völkische Gruppe gibt es im Dorf, einem Ortsteil von Blankenburg, kaum noch. Die meisten Kritiker sind verstummt, trauen sich nicht mehr, offen zu sprechen. Anonym berichten sie von ihrer Angst vor Angriffen. Und erzählen, dass sie sich von den zuständigen Politikern alleingelassen fühlen.
via mdr: Ein Dorf verstummt – MDR-Reihe „exactly“ über Anastasia-Siedler mit rechtsextremen Kontakten
siehe auch: EIN DORF VERSTUMMT Völkische Siedler: Blankenburgs Bürgermeister fordert Verbot zu prüfen Eine völkische Gruppierung mit rechtsextremen Verbindungen hat 2018 den alten Gasthof in Wienrode im Harz gekauft. Kritische Stimmen im Dorf sind nahezu verstummt. Blankenburgs Oberbürgermeister fordert nun, ein Verbot der Gruppe zu prüfen. Seit 2018 renoviert die Gruppe “Weda Elysia” diesen Gasthof in Wienrode. Viele Anwohnerinnen und Anwohner trauen sich nicht, die Gruppe öffentlich zu kritisieren. Blankenburgs Oberbürgermeister Heiko Breithaupt fordert, ein Verbot der Gruppe “Weda Elysia” zu prüfen, die seit 2018 im Ortsteil Wienrode aktiv ist. Die Gruppe, die dort ein kulturelles Dorfzentrum aufbauen will, beruft sich auf die antisemitischen Anastasia-Bücher und ist mit Rechtsextremen vernetzt. Kritische Anwohner wagen es nicht, sich offen zu äußern. Laut dem Rechtsextremismus-Experten Matthias Quent wäre spürbare Gegenwehr aber notwendig. Heiko Breithaupt (CDU), Bürgermeister der Stadt Blankenburg, äußert im Interview mit MDR exactly Zweifel an der Verfassungstreue der Gruppe “Weda Eylsia”, die sich 2018 im Ortsteil Wienrode angesiedelt hat. (…) In einem Onlineshop der Gruppe werden unter anderem CDs des rechtsextremen Liedermachers Axel Schlimper verkauft, der auf zahlreichen Neonazi-Veranstaltungen aufgetreten ist. Mitglieder von “Weda Elysia” sind außerdem auf einem im Internet kursierenden Video bei einer Demonstration gegen die Corona-Eindämmungsmaßnahmen in Berlin zu sehen. Im Sommer 2020 beteiligten sie sich dort an einer Art Volkstanz während dieser Demo. Und zwar gemeinsam mit dem rechtsextremen Videoblogger Nikolai Nerling, der unter dem Namen “Der Volkslehrer” bekannt wurde und wegen Volksverhetzung rechtskräftig verurteilt ist. Auf telefonische und persönliche Nachfrage des MDR wollte sich Vereinschef Maik Schulz nicht zu den Recherchen äußern. Auf schriftliche Nachfrage antwortete er ebenfalls nicht. Seine Frau, die ebenfalls im Vorstand des “Weda Elysia” e.V. sitzt, drohte den MDR-Reportern in einer E-Mail mit Strafanzeigen und Schadenersatzforderungen.