Vor dem Pokalspiel gegen Nürnberg sagte Mannheims Stadionsprecher wie üblich die Aufstellung der Heimmannschaft an – diesmal widmete er sie einem verstorbenen Neonazi. Der Klub sagt, die Aktion sei nicht abgesprochen gewesen. Der Stadionsprecher des Fußball-Drittligisten Waldhof Mannheim hat die Präsentation der Aufstellungen vor dem Pokalspiel gegen den 1. FC Nürnberg (0:1) einer bekannten Figur der Neonazi- und Hooliganszene gewidmet. Der »Rheinpfalz« zufolge ging es um den am vergangenen Sonntag verstorbenen Christian Hehl. (…) Hehl war der »Rheinpfalz« zufolge als Neonazi bekannt. Demnach hatte er für die rechtsextreme Partei NPD im Stadtrat gesessen. 2018 wurde er im Stuttgarter Landtag zu seinen Verbindungen zur rechtsextremen Terrorzelle NSU (Nationalsozialistischer Untergrund) befragt. Hehl war mehrfach vorbestraft, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung. 1997 sagte ein Richter am Landgericht Frankenthal im Zuge eines Prozesses, dass Hehl eine »menschenverachtende Gesinnung und Brutalität« habe. »Privat zugetragene Wünsche« 2014 erhielt Hehl ein zweijähriges Stadionverbot vom SV Waldhof, der sich jetzt von der Würdigung des Verstorbenen distanzierte. In einem Statement auf der Klubwebsite  reagierte der Verein auf die Vorkommnisse. Die Nennung Hehls habe »verständlicherweise« in Fankreisen und den Medien für Verwunderung gesorgt.

via spiegel: Bei DFB-Pokalspiel gegen Nürnberg Stadionsprecher von Waldhof Mannheim würdigt verstorbenen Neonazi

siehe auch: Waldhof Mannheim: Stadionsprecher tritt nach Neonazi-Würdigung zurück Der Stadionsprecher von Waldhof Mannheim ist einen Tag nach dem Eklat beim DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Nürnberg (0:1) zurückgetreten. Der Stadionsprecher Stephan Christen des Drittligisten Waldhof Mannheim ist zurückgetreten. Christen hatte die Präsentation der Aufstellungen vor dem DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Nürnberg (0:1) einer bekannten Figur der Neonazi- und Hooligan-Szene gewidmet; Verstorbenen Neonazi gewürdigt: Waldhof distanziert sich Vor dem Pokalspiel des SV Waldhof Mannheim gegen den 1. FC Nürnberg ist es am Dienstagabend zu einem Aufreger gekommen: Stadionsprecher Stephan Christen würdigte bei der Präsentation der Startaufstellung unter anderem einen verstorbenen Neonazi. “Nicht abgesprochen” Konkret geht es um Christian Hehl, der am Sonntag verstorben war. Der Ex-NPD-Stadtrat (2014-2019) war eine bekannte Figur der Neonazi-Szene in Deutschland und war wegen Drogenhandels, illegalen Waffenbesitzes und Gewaltdelikten mehrfach vorbestraft. Zwischen 2014 und 2016 hatte er Stadionverbot beim SV Waldhof, weil er zur Gewalt gegen die Polizei aufrief. Dass unter anderem Hehl die Aufstellung gewidmet werden würde, “war vor der Partie nicht mit den Verantwortlichen des SV Waldhof Mannheim 07 abgesprochen”, teilte der Klub in einer Stellungnahme nicht. In einer “ersten Aufarbeitung” habe Christen gegenüber dem SVW versichert, die Personen und deren Vita nicht gekannt zu haben. Er wollte wie in den vorangegangen 29 Jahren üblich, ihm privat zugetragene Wünsche eigenständig erfüllen.

SV Waldhof Mannheim Wappen
Von SV Waldhof Mannheim 07 e.V. – SV Waldhof Mannheim 07 e.V., CC BY-SA 4.0, Link