In der Debatte um Rassismus und kulturelle Aneignung in den “Winnetou”-Filmen hat sich das ZDF positioniert. Die klassischen Verfilmungen wolle man weiter zeigen. Das ZDF will an den klassischen Karl-May-Verfilmungen mit Pierre Brice und Lex Barker festhalten. Einer der Filme, Winnetou und das Halbblut Apanatschi aus dem Jahr 1966, werde am Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober ausgestrahlt, sagte eine Sprecherin des Senders der Nachrichtenagentur dpa. “Das ZDF besitzt Ausstrahlungsrechte für diverse Karl-May-Filme, die in den nächsten Jahren zur Sendung kommen.” Die Winnetou-Verfilmungen sind derzeit Gegenstand einer heftigen Debatte um kulturelle Aneignung und Rassismus. (…) Der Historiker Jürgen Zimmerer sagte in einem Interview mit ZEIT ONLINE, die Winnetou-Geschichten strotzten vor Vorurteilen. “Die Deutschen sind bei Karl May immer die guten Siedler. Und Winnetou ist bei May mit allen preußischen Tugenden ausgestattet, ein unindianischer Indianer, der mit seiner Bekehrung zum Christentum seinen letzten Makel verliert und einer von uns wird”, sagte er. Durch die Weitererzählung der Geschichten werde immer auch die “koloniale Botschaft Karl Mays” reproduziert.
via zeit: Karl-May-Verfilmungen : ZDF hält an “Winnetou”-Filmen fest
siehe auch: ARD will „Winnetou“ nicht mehr ausstrahlen – ZDF zeigt Karl-May-Filme weiter. „Winnetou“-Filme gehörten jahrzehntelang zum regelmäßigen Programm im deutschen Fernsehen. Die ARD zeigt die Filme nach den Romanen von Karl May allerdings unabhängig von der aktuellen Rassismusdebatte nicht mehr – die Rechte liefen bereits 2020 aus. Das ZDF plant dagegen weitere Ausstrahlungen. 26.08.2022, 16:25 Uhr Die ARD strahlt keine „Winnetou“-Filme mehr aus. Nachdem die Senderechte der ARD an den „Winnetou“-Filmen 2020 endeten, würden diese nicht mehr gezeigt, bestätigte die ARD am Freitag in München. Die Rechte daran seien „von einem Mitbewerber“ erworben worden.
