Forscher suchen weiter nach der Ursache des Fischsterbens in der Oder. Mittlerweile wurde eine giftige Algenart entdeckt, die in dem Fluss eigentlich nicht massenhaft vorkommen dürfte. In Brandenburg leidet bereits der Tourismus.Die Ursache für das massenhafte Fischsterben in der Oder ist weiterhin nicht gefunden – doch Forscher konnten eine giftige Algenart nachweisen, die sich in der Oder rasant entwickelt hat. Im Flusswasser sei die Mikroalge Prymnesium parvum identifiziert worden, sagte der Gewässerökologe Christian Wolter vom Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei.”Die Art ist bekannt dafür, dass es gelegentlich zu Fischsterben kommt”, sagte Wolter – doch ob das Gift der Alge auch in diesem Fall für das massenhafte Sterben der Fische verantwortlich ist, ist weiterhin unklar. In der Oder kam es Wolter zufolge zu einer massiven Blüte der Algenart mit 200 Mikrogramm pro Liter und mehr als 100.000 Zellen pro Milliliter Wasser. Für Menschen ist das Gift ungefährlich. Alge dürfte nicht massenhaft im Fluss vorkommenEigentlich lebt Prymnesium parvum im Brackwasser von Flussmündungen, wo sich Süß- und Salzwasser vermischen. Unter normalen Bedingungen würde sie sich in einem Fluss wie der Oder nicht massenhaft vermehren können. Aber in einem salzhaltigen Milieu und mit hohem PH-Wert fühle sie sich wohl. Für Wolter besteht damit ein klarer Zusammenhang zwischen einer Salzeinleitung in die Oder und der Algenentwicklung. An einen Unfall glaube er nicht.Etwa 36 Tonnen toter Fisch allein in DeutschlandAllein im deutschen Teil der Oder sind Schätzungen zufolge bislang 36 Tonnen toter Fische geborgen worden. Die Zahl basiere auf den Angaben von Helfern und den Landkreisen, teilte das Bundesumweltministerium mit. Die polnische Feuerwehr meldete fast 100 Tonnen.
via tagesschau: Umweltkatastrophe Giftige Algenart in der Oder gefunden