TikTok steht seit Langem für seine Geschäftspraktiken in der Kritik. Nun hat ein IT-Sicherheitsunternehmen den Quellcode der Video-App untersucht – und ist dabei auf eine verdächtige Verbindung gestoßen. Analysten des amerikanisch-australischen IT-Sicherheitsunternehmens Internet2.0 haben sich in den vergangenen Wochen eine der beliebtesten Apps auf den Smartphones vor allem jüngerer Menschen genauer angesehen. Es geht um die Android- und die iOS-Versionen der Video-App TikTok, die bei den meistgenutzten Anwendungen weltweit auf Platz sechs rangiert. Betrieben wird sie von ByteDance, einem chinesischen Unternehmen. Zehn Jahre nach seiner Gründung ist es mit einer aktuellen Bewertung von rund 300 Milliarden Dollar eines der wertvollsten nicht börsennotierten Tech-Start-ups der Welt. Auch in der Krise scheinen die Geschäfte zu laufen: laut Prognosen wird es im laufenden Jahr rund 12 Milliarden Dollar an Werbeumsätzen einfahren. Das Ergebnis der Untersuchung von Internet2.0, das dem SPIEGEL vorliegt, dürfte nun nicht nur Nutzerinnen und Nutzer interessieren, sondern auch die Politik. Demnach baut zumindest die TikTok-App für das iPhone-Betriebssystem iOS mitunter eine Verbindung zu einem Server in China auf. Warum genau, das ist auch den Analysten unklar. Nach den Recherchen von Internet2.0 führt die Verbindung immer wieder zum Cyber-Security-Unternehmen Guizhou Baishan Cloud Technology aus der Stadt Baishan, das den Angaben zufolge ein gemeinsames Datenlabor mit der ortsansässigen Universität betreibt. (…) Unabhängig von möglichen Verbindungen nach China zeigt sich die Video-App jedoch auch in anderen Bereichen als potenziell gieriger Datensammler. So untersuchten die Sicherheitsforscher von Internet2.0 auch, welche Erlaubnisse die ByteDance-App von Nutzerinnen und Nutzern einfordert. Die App verlangt den Ergebnissen zufolge zum Beispiel penetrant danach, auf Telefonkontakte zugreifen zu dürfen. Wird dies verweigert, werde regelmäßig und »endlos« weiter danach gefragt, schreiben die Autoren. Eine derart konstante Belästigung sei unüblich, schreiben die Analysten. Auch die gewünschten Zugriffsrechte auf den Kalender seien kritisch zu bewerten, urteilen die Autoren. Gebraucht würden die diesbezüglichen Daten nur in seltenen Fällen, etwa, wenn ein TikTok-Live-Event anstehe. Dennoch werde ein dauerhafter Zugang zur Kalenderfunktion verlangt. Ähnlich verhält es sich laut Internet2.0 mit den sogenannten Ortungsdiensten, die die App offenbar nicht nur in Ausnahmefällen, sondern regelmäßig nutzt: Mindestens einmal pro Stunde kontrolliert TikTok demnach automatisch die GPS-Daten des Geräts.
via spiegel: Video-App von chinesischem Konzern So viel weiß TikTok über Ihr Handy
Von <a href=”https://en.wikipedia.org/wiki/de:ByteDance” class=”extiw” title=”w:de:ByteDance”><span title=”Internet- und Technologieunternehmen”>ByteDance</span></a> – Eigenes Werk mittels: <a rel=”nofollow” class=”external free” href=”https://www.tiktok.com/”>https://www.tiktok.com/</a>, Gemeinfrei, Link