Papadam Diop verlässt Bozen und der Grund dafür sollte zum Nachdenken anregen. Der Familienvater und Angestellte bei Iveco ist in Bozen und Südtirol vor allem aufgrund seiner sozialen Aktionen bekannt. Er war etwa einer der ersten Aktivisten, der das “Plogging” (beim Joggen wird Müll gesammelt) nach Bozen gebracht hat. Außerdem hat er eine Karate-Halle für die Kinder der Stadtviertel Don Bosco und Europa eröffnet. Sein Ziel sei es immer gewesen, Sport für alle und in der Gruppe zu veranstalten, so der gebürtige Senegalese. Außerdem hat Diop Kochabende organisiert, um den Boznern die afrikanische Küche näherzubringen. Grüne Papadam Diop gilt mit seiner sozialen Ader auch als Paradebeispiel der Integration, berichtet die Zeitung Alto Adige. Doch nun zieht hat der Vater zweier Kinder, der seit zehn Jahren in Bozen und seit 20 Jahren in Italien lebt, die Reißleine und das hat einen konkreten Grund: Rassismus. Er habe beschlossen, mit seiner Familie nach Frankreich zu gehen. Er mache das vor allem für seine Familie. In Bozen werde ihm nämlich nach wie vor das Gefühl gegeben, fremdartig zu sein. Er sei es leid, dass er in den Gemeindeämtern stets nach seiner Aufenthaltsgenehmigung gefragt werde, obwohl er die italienische Staatsbürgerschaft habe. Er sei es auch leid, dass Vermieter ihm aufgrund seiner Hautfarbe die Tür vor der Nase zuschlagen und er als Mensch zweiter Klasse behandelt werde. Hierzulande gebe es noch viel Rassismus und seine Hautfarbe sei wie eine Mauer, die in Südtirol nicht überwunden werden könne. Um seinen Kindern diese Erfahrungen zu ersparen, wandere er nach Frankreich aus.

via südtirolnews: Papadam Diop sagt Bozen Lebewohl “Zu viel Rassismus in Südtirol”