Im Boxberger Ortsteil Bärwalde haben Arbeitseinsätze von Reichsbürgern große Besorgnis ausgelöst. Anwohner fürchten, dass sich eine sektenähnliche Gruppierung am Schloss niederlässt. Der Verfassungsschutz warnt vor den Auswirkungen (…) Jahrelang tat sich wenig um das von einem älteren Ehepaar bewohnte Schloss. Dann parkten zig Fahrzeuge mit Kennzeichen aus dem ganzen Bundesgebiet davor. Bis zu 100 Menschen kamen für Arbeitseinsätze auf das Gelände. Sie rechten Laub zusammen, stutzten Bäume zurecht und schnitten ein altes Gewächshaus frei, berichtet eine Anwohnerin. Sie sprach die Leute an, wollte wissen, wer sie sind und was sie auf dem Schlossgelände vorhaben. Die hätten frei heraus geantwortet: “Wir sind vom Königreich Deutschland.” Ein Mann habe ihr erklärt, dass die Leute eine autarke Siedlung aufbauen wollen. (…) Auf der Internetseite des so genannten “Königreichs Deutschland” ist ein professionell produziertes Video des Arbeitseinsatzes in Bärwalde zu sehen. Ein Mann mit Vollbart und Wollmütze sagt darin: “Die einzige Möglichkeit für einen friedvollen Übergang ist, dass man parallel etwas Neues schafft.” Der selbst ernannte “König” Peter Fitzek sagt vor seinen Anhängern in dem Video aus Bärwalde: “Ab Mai will ich gerne auch Systemausstiegsseminare hier machen.” Sektenartige Abschottung Das “Königreich Deutschland” – ein Zusammenschluss von Reichsbürgern – wolle in Bärwalde ein sogenanntes “Gemeinwohldorf” errichten, informiert das Landesamt für Verfassungsschutz auf Anfrage. Ziel sei es, dort “pseudo-legale Parallelstrukturen” zu den real existierenden staatlichen und wirtschaftlichen Strukturen aufzubauen. Die Aktivitäten seien darauf ausgerichtet, Interessenten und potenzielle “Bewohner der Gemeinwohldörfer” mit reichsbürgertypischen, extremistischen Ideologien zu indoktrinieren.

via mdr: VERFASSUNGSSCHUTZ WARNT Reichsbürger planen Siedlung auf Bärwalder Schlossgelände

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