Die Social-Media-Plattform bestätigt offiziell, dass Max Otte mehrfach gegen das Verbot von politischer Werbung verstoßen hat. Möglich war das offenbar, weil sie die Werbeanzeigen nicht richtig kontrolliert hat. Am liebsten hätte Twitter zu dieser delikaten Angelegenheit wohl gar nichts gesagt: Mitte Februar zeigten wir, dass der AfD-Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten mit seinem Account gegen das Verbot von Wahlwerbung auf der Plattform verstoßen hatte. Erst nach mehrfachen Nachfragen bestätigt Twitter nun endlich offiziell unsere Recherche. „Die Tweets, auf die Sie Bezug nehmen, verstoßen gegen unsere Richtlinien für politische Inhalte“ heißt es von Twitter-Sprecher Christof Schmid. Die Bewerbung der Inhalte sei gestoppt worden, „sobald wir darauf aufmerksam wurden.“ Der Fall ist ein weiterer Beleg für den schwierigen Umgang von Social-Media-Unternehmen mit politischer Werbung. Er kommt zu einem Zeitpunkt, da die Europäische Union sich anschickt, das weitgehend unregulierte Feld erstmals gesetzlich zu regeln.
Max Otte ist Publizist, ehemaliger BWL-Professor und Mitglied der langjährigen Regierungspartei CDU. In dieser war er Vorsitzender der Rechtsaußengruppe Werte-Union, inzwischen läuft ein Parteiausschlussverfahren. Seitdem die rechtsradikale Alternative für Deutschland (AfD) ihn am 25. Januar als ihren Kandidaten für das höchste Amt im Staat vorgestellt hatte, twitterte er auf seinem Account @maxotte_says mehrfach über die Bundespräsidentenwahl. So auch am 31. Januar, als er in einem mit dem Hastag #Bundespräsidenten versehenen Tweet erklärte, welche Eigenschaften für die Position wichtig seien.
via netzpolitik: Verbotene Wahlwerbung auf Twitter – Keine Konsequenzen für AfD-Präsidentschaftskandidaten Otte