Der rassistische Anschlag mit neun Toten in Hanau löste bundesweit Entsetzen aus. Das Gedenken zwei Jahre nach der Tat ist auch ein Appell für einen entschiedeneren Kampf gegen Rechtsextremismus. Am zweiten Jahrestag des rassistischen Anschlags von Hanau mit neun Toten haben Vertreter des Bundes und des Landes Hessen sowie der Stadt Hanau zu gemeinsamem Handeln gegen Rassismus, Hass und Hetze in Deutschland aufgerufen. »Dieser Anschlag kam nicht aus dem Nichts. Und er geschah auch alles andere als zufällig«, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) bei der zentralen Gedenkveranstaltung auf dem Hanauer Hauptfriedhof. Nährboden sei »ein Klima der Menschenverachtung, das gewaltbereite Extremisten anstachelt und im schlimmsten Fall zur Tat schreiten lässt«. (…) Bundeskanzler Olaf Scholz erinnerte namentlich an die Opfer. »Fatih, Ferhat, Gökhan, Hamza, Kaloyan, Mercedes, Sedat, Said Nesar, Vili Viorel. Ihr wart ein Teil unseres Landes, ein Teil von uns«, sagte der SPD-Politiker in einer auf Twitter verbreiteten Videobotschaft.
via spiegel: Gedenken an die Anschlagsopfer von Hanau – »Ihr wart ein Teil unseres Landes, ein Teil von uns«
siehe auch: Nancy Faeser betont bei Hanau-Gedenken Einsatz gegen Rechtsextremismus. Am zweiten Jahrestag des Anschlags von Hanau ist in der Stadt an die Opfer erinnert worden. Die Bundesinnenministerin sagte, der Staat schulde den Angehörigen Aufklärung. Am zweiten Jahrestag des rassistischen Anschlags von Hanau hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) eine entschiedene Bekämpfung des Rechtsextremismus in Deutschland angekündigt. “Nichts bedroht das friedliche Zusammenleben unserer Gesellschaft derzeit so sehr wie der Rechtsextremismus”, sagte Faeser bei einer Gedenkstunde auf dem Hanauer Hauptfriedhof zu Ehren der Opfer des Anschlags. Die Bekämpfung des Rechtsextremismus habe für sie “oberste Priorität”, sagte Faeser. “Wir werden alles tun, um die Menschen, die in unserem Land bedroht und angegriffen werden, besser zu schützen.” (…) Innenministerin Faeser sagte bei der Gedenkfeier, den Familien der Hanauer Opfer schulde der Staat eine lückenlose Aufarbeitung aller Hintergründe des Anschlags. Die “Bringschuld des Staates” gegenüber den Angehörigen sei “noch nicht erfüllt”. “Dieser Anschlag kam nicht aus dem Nichts”, sagte Faeser. “Und er geschah auch alles andere als zufällig.” Mit Blick auf die Morde der rechtsextremen Terrorgruppe NSU, den Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke und das antisemitische Attentat von Halle fügte sie hinzu, “die Spur des rechten Terrors” ziehe sich durch die jüngere Geschichte Deutschlands. Dass es jeden Tag im Schnitt drei rechte Gewalttaten in Deutschland gebe, sei nicht im öffentlichen Bewusstsein.