Nach Gewalt während einer Demonstration in Schweinfurt sind vier Teilnehmer zu Bewährungs- und Geldstrafen verurteilt worden. Unter ihnen ist auch die Mutter eines vier Jahre alten Kindes, das als „Schutzschild“ missbraucht wurde. Vier Teilnehmer der gewalttätigen Proteste von Corona-Maßnahmengegnern in Schweinfurt sind am Montag in einem beschleunigten Verfahren zu Bewährungs- und Geldstrafen verurteilt worden. Die Mutter eines vierjährigen Kindes, das am Sonntag an einer Polizeiabsperrung durch Pfefferspray leicht verletzt wurde, wurde vom Amtsgericht Schweinfurt wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte sowie Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt, wie die Justiz mitteilte. Gegen zwei Männer verhängte das Gericht wegen Widerstands, tätlichen Angriffs und Körperverletzung beziehungsweise versuchter Körperverletzung Bewährungsstrafen von 12 und 8 Monaten, gegen einen dritten Angeklagten wegen Widerstands und Beleidigung eine Geldstrafe von 80 Tagessätzen zu je 20 Euro. Bei der Demonstration am Sonntagabend waren acht Polizisten und mehrere Teilnehmer der Kundgebung der sogenannten „Querdenker“ verletzt worden. Unter den Verletzten war auch das vierjährige Mädchen. Der unterfränkische Bezirksvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Thorsten Grimm, sagte am Montag: „Ein Kind als „Schutzschild“ zu missbrauchen, ist ein Akt der Unmenschlichkeit.“ Laut Polizeipräsidium Unterfranken war das Kind in eine Pfefferspray-Wolke geraten, als seine Mutter eine Polizeiabsperrung durchbrechen wollte.
via faz: AUSSCHREITUNGEN IN SCHWEINFURT: Vier „Querdenker“ nach gewaltsamem Corona-Protest verurteilt
siehe auch: Teils drastische Urteile nach Corona-Demo in Schweinfurt. Die unangemeldete Versammlung gegen Corona-Maßnahmen in Schweinfurt ist noch keine 24 Stunden vergangen, da wurde bereits vor Gericht verhandelt: Einige Teilnehmer mussten sich schon jetzt verantworten, unter anderem wegen Körperverletzung. (…) Etwa im Falle eines 50-jährigen Mannes. Dieser hatte mit Fäusten auf Einsatzkräfte eingeschlagen. Deshalb wurde er zu zwölf Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Zusätzlich bekam er eine Geldstrafe von 6.000 Euro. Das teilt das Polizeipräsidium Unterfranken mit. Teils drastische Bewährungsstrafen Auch eine 34-jährige aus dem Landkreis Schweinfurt stand vor Gericht. Sie hatte mehrfach versucht, Absperrungen der Polizei zu durchbrechen. Die Frau sprang mit gestrecktem Bein gegen die Einsatzkräfte in einer Absperrkette. Außerdem riss sie einem Beamten die Maske vom Gesicht. Sie bekam sechs Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung. Ihr Freund, ein 31-Jähriger, versuchte seine Freundin aus dem Gewahrsam der Polizei zu befreien. Er muss sich jetzt wegen versuchter Gefangenenbefreiung verantworten. Ein 25-jähriger Mann hatte einem Polizisten von hinten gegen den Kopf geschlagen und ihn in den Schwitzkasten genommen. Er wurde zu acht Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Zu einer Geldstrafe wurde ein 22-jähriger Mann verurteilt, da er Einsatzkräfte massiv beleidigt und sich gegen Polizisten gewehrt hatte. Kind auf Demo: Jugendamt eingeschaltet Für Aufsehen hatte 27-jährige Frau gesorgt, die ihr vierjähriges Kind bei sich hatte. Sie wollte eine Polizeikette durchbrechen. Einsatzkräfte setzten Pfefferspray ein, um das zu verhindern. Das vierjährige Kind kam mit dem Reizgas in Kontakt und musste wegen einer Augenreizung medizinisch versorgt werden. Gegen die Frau wurde Anzeige wegen eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz erstattet. Außerdem meldete die Polizei das Ereignis dem zuständigen Jugendamt.