Erstmals ist ein Spiel im deutschen Profi-Fußball aufgrund eines rassistischen Vorfalls vorzeitig beendet worden. Die Polizei erstattete Anzeige. Eklat beim Drittliga-Spiel zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück: Schiedsrichter Nicolas Winter unterbrach die Partie am Sonntag nach einer guten halben Stunde aufgrund einer rassistischen Beleidigung von den Rängen. Beide Mannschaften begaben sich in die Kabine. Das Spiel (Stand: 0:0) wurde nicht mehr angepfiffen. Der VfL teilte via Twitter mit, dass Flügelspieler Aaron Opoku (22) beleidigt worden war.Die Anfeindungen galten womöglich auch dem Duisburger Abwehrspieler Leroy Kwadwo, der Opoku zur Hilfe eilte. Etliche Fans riefen: „Nazis raus!“. Die Stadionregie spielte den Antifaschismus-Song „Schrei nach Liebe“ von den Ärzten. „Der VfL Osnabrück − und das ist mehr als nachvollziehbar − kann nicht mehr antreten, der Junge ist fix und alle, die ganze Mannschaft ist fertig, wir sind es ehrlicherweise auch nach diesem unfassbaren Vorfall“, sagte MSV-Pressesprecher Martin Haltermann bei MagentaSport: „Im Moment sind wir alle ziemlich sprachlos.“ Erstmals wurde in Deutschland eine Partie der oberen drei Profiligen aufgrund eines rassistischen Vorfalls abgebrochen.

via nrz: LIGA – Rassismus-Skandal beim MSV Duisburg: Spieler als „Affe“ beschimpft