Die AfD findet kreative Wege, um ihr rechtes Umfeld zu fördern. So überweist ein Abgeordneter 6.000 Euro an einen Spieleentwickler, der in der Identitären Bewegung aktiv war. 11.500 Euro brutto verdiene er im Monat dank seines Mandats, sagt Roger Beckamp, AfD-Abgeordneter im Landtag von Nordrhein-Westfalen. Da sei man “weich und trocken gebettet”. In einem rechten Podcast schilderte der Politiker, der im September in den Bundestag einziehen möchte, wie er seine Diät nutzt. Beckamp schreibt Stipendien aus. 500 Euro monatlich über ein Jahr hinweg zahlt er ausgewählten rechten Aktivisten. Direkt für die AfD tätig werden müssen die Geförderten nicht. Es gehe darum, eine “patriotische Gegenöffentlichkeit” zu unterstützen. Empfänger des aktuellen Stipendiums ist die neurechte Spieleschmiede “Kvltgames” aus der Nähe von Linz in Österreich. Insgesamt 6.000 Euro sollen an sie fließen. Kvltgames ist aus mehreren Gründen problematisch: Ihr erstes PC-Spiel “Heimat Defender” wurde in Deutschland 2020 als jugendgefährdend indiziert. Es diskriminiere Menschengruppen und könne bei Kindern und Jugendlichen zu einer Verrohung führen, bediene Fremdenfeindlichkeit und Homophobie, führte die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz im Gutachten aus. (…) Hinter dem Spiel stecken zentrale Köpfe der rechtsextremen Szene aus Österreich und Deutschland. Der Programmierer Roland Moritz von Kvltgames war führender Aktivist der Identitären Bewegung (IB) in Österreich. “Ich bin nicht mehr bei der Identitären Bewegung aktiv”, schreibt er ZDFheute. Mit anderen Kadern stand er 2018* wegen Verhetzung und Bildung einer kriminellen Vereinigung vor Gericht, wurde aber freigesprochen. In Deutschland stuft der Verfassungsschutz die IB als “gesichert rechtsextremistisch” ein und darf sie beobachten. Das Spiel “Heimat Defender” wurde zusammen mit dem rechtsextremen Verein “Ein Prozent” herausgebracht. Der Verfassungsschutz führt ihn als Verdachtsfall.

via zdf: Geldflüsse von Abgeordneten – -Wie die AfD rechte Aktivisten finanziert