Die unkonkrete Schwammigkeit ist die Kerndisziplin von Armin Laschet. Kommt der scheinbar nette Onkel aus Aachen damit durch? Die Fähigkeit, viel zu reden, ohne Nennenswertes zu sagen, beherrscht Armin Laschet aus dem Effeff. Erneut bewies er das beim ARD-Sommerinterview, wo der Kanzlerkandidat der Union das schwammig Unkonkrete als seine Kerndisziplin unterstrich, ganz so, als hätte er dauerhaft einen Phrasenautomaten implantiert. (…) Doch wie nett ist der NRW-Ministerpräsident tatsächlich? Blicken wir zunächst auf Nathanael Liminski, Chef der Staatskanzlei und als „Laschet-Flüsterer“ bekannt. Sein Elternhaus ist eng mit der ultrareaktionär-katholischen Vereinigung „Opus Dei“ verbunden, er selbst Mitbegründer der „Generation Benedikt“, die sich an Papst Benedikt aka Joseph Ratzinger orientiert. „Ich kenne viele Homosexuelle, und einige tun mir leid. Der Staat muss schon aus reiner Selbsterhaltung die natürliche Form der Ehe und Familie fördern“, ist als Statement des „Schattenmannes“ nur folgerichtig und passt erstaunlich gut zu den Wahlkampfplakaten der Union. Da wird mit heller Haut und Heteronormativität zu punkten versucht – Diversität ist ergo bäh. Wen hat Laschet stattdessen auf seinem Zettel? Sozial Schwache suchen sich vergeblich, vielmehr spricht die SZ bezüglich des Parteiprogramms von einer „Offensive für Gutverdiener“, für die die Union demnach „ein ganzes Feuerwerk abbrennen“ wolle. Beispielsweise soll der Solidaritätszuschlag für alle gestrichen und die Unternehmenssteuer gedeckelt werden. Aber er fabuliert in der ARD etwas von „Nicht die Zeit für Steuerentlastungen“ – ach, Laschet.

via fr: BUNDESTAGSWAHL 2021 – Armin Laschet und der Opus Dei: Gibt es Verbindungen?