Der Landrat des Rhein-Pfalz-Kreises, Clemens Körner, verurteilt den gewalttätigen Angriff auf den Bürgermeister von Mutterstadt am Rande der Kreistagssitzung gestern Nachmittag als ungeheuerlichen Vorgang. Ein Mitglied der AfD-Kreistagsfraktion hatte den Bürgermeister angegriffen und im Gesicht verletzt. Nach Angaben von Landrat Körner hatte sich der AfD-Politiker zuvor geweigert, einen Coronatest zu machen, um an der Kreistagssitzung im Palatinum in Mutterstadt teilzunehmen. Dabei habe er Beleidigungen ausgesprochen und zwei Ständer mit Desinfektionsmittel umgeworfen. Der Bürgermeister von Mutterstadt, Hans-Dieter Schneider (SPD), sagte dem SWR, er habe zunächst gar nicht gewusst, dass es sich bei dem Mann, der im Foyer des Palatinum randaliert hatte um ein Mitglied des Kreistags handelte. Er habe aber die Sachbeschädigungen im Veranstaltungsgebäude nicht durchgehen lassen. Er sei dem AfD-Politiker auf den Parkplatz gefolgt, um zu schauen in welches Auto er steigt.
AfD-Mitglied schlägt und tritt. Er habe ihn angesprochen und der Mann habe ihn plötzlich angegriffen. Er habe ihn den Bürgermeister ins Gesicht geschlagen. Glücklicherweise habe er zurückweichen können und so habe er nur eine Abschürfung an der Nase erlitten. Als das AfD-Mitglied noch nach ihm trat habe er ihm das Bein festgehalten. Daraufhin sei der Mann in sein Auto gestiegen und weggefahren. Polizei leitet Strafverfahren ein. Clemens Körner kündigt juristische Schritte an. Diese gewalttätige Angriff, so Körner, sei eine neue Stufe der Eskalation. Die Polizei bestätigte dem SWR, dass mittlerweile ein Strafverfahren eingeleitet wurde. Wie Bürgermeister Schneider dem SWR sagte, haben sich die anderen AfD-Fraktionsmitglieder bei ihm entschuldigt. Er geht von einer Einzelaktion des Mannes aus. Er wisse noch nicht, ob er selbst Strafanzeige stellt. Er wolle noch abwarten ob sich der Angreifer bei ihm entschuldigt.

via swr: STREIT UM CORONATEST – AfD-Mitglied des Kreistages verletzt Bürgermeister von Mutterstadt

siehe auch: AfD-Eklat vor Kreistagssitzung: Partei droht mit Ausschluss – Bestürzung groß. Im Mutterstadter Palatinum kam es zum Eklat. Die Ereignisse vor der Kreistagssitzung des Rhein-Pfalz-Kreises, bei denen am Montag ein Mitglied der AfD-Fraktion ausgerastet ist und den Mutterstadter Bürgermeister, Hans-Dieter Schneider (SPD), geschlagen hat, sind auch bei der Landes-AfD ein Thema. Man werde dem Kreistagsmitglied Andreas Mansky die Gelegenheit zur Stellungnahme geben, sagt der AfD-Landesvorsitzende Michael Frisch. „Es ist allerdings bereits jetzt davon auszugehen, dass sich die Ereignisse tatsächlich so zugetragen haben, wie die RHEINPFALZ berichtet.“ Für die Sitzung des Kreistags im Mutterstadter Palatinum herrschte Corona-Testpflicht. Bei der Anmeldung sei Mansky gefragt worden, ob er „geimpft, genesen oder getestet“ sei. Daraufhin sei er in Rage geraten, habe randaliert und Mitarbeiter der Kreisverwaltung beleidigt, berichteten Augenzeugen. Dann habe der AfD-Vertreter aus der Verbandsgemeinde Rheinauen das Gebäude verlassen. Mutterstadts Bürgermeister Hans-Dieter Schneider, zugleich Hausherr des Palatinums, folgte ihm auf den Parkplatz, wo die Situation eskalierte. Mansky habe um sich geschlagen, Schneider erlitt eine Risswunde im Gesicht. Mansky sei mit dem Auto fluchtartig davon gefahren. Unter den übrigen Parteien ist die Bestürzung derweil groß. „Es ist in jeder Hinsicht verachtenswert, was passiert ist. Jetzt wird nicht mal mehr vor Gewalt zurückgeschreckt“, sagt Martin Haller aus Lambsheim, Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion. „Es ist sehr zu begrüßen, dass die SPD-Fraktionsvorsitzende Sabine Bätzing-Lichtenthäler umgehend angekündigt hat, dass zu dem Vorfall im Landtag berichterstattet werden soll.“