Robert K. aus Püttlingen (Kreis Saarlouis), der seit Jahren in der Rechtsrock-Szene verankert ist, wurde nun auch im Berufungsverfahren vor dem Appellationsgericht Metz verurteilt. Der Saarländer hatte Anfang 2018 auf seinem Privatgrundstück in der Nähe des lothringischen Volmunster einen Gedenkstein zu Ehren der 17. SS-Panzergrenadierdivision aufgestellt. Auf dem dunklen Steinblock in Form eines Grabsteins war gut sichtbar der Leitspruch der SS-Division „Götz von Berlichingen“ als Inschrift angebracht. Das Motto der SS-Einheit lautete „Drauf, dran und durch!“. In der ersten Instanz wurde der zum Kreis der Hammerskin-Sektion Westwall zählende 37-Jährige deshalb wegen Verherrlichung von Kriegsverbrechen und von Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 18 Monaten Haft, die Hälfte davon auf Bewährung, sowie 10.000 Euro Geldstrafe verurteilt. Nach Medienberichten ist die Geldstrafe im Berufungsprozess bei gleichbleibendem Strafmaß nun sogar noch um 1.000 Euro angehoben worden. K. hat in dem grenznahen Dorf mit 800 Einwohnern das Grundstück bereits 2009 für läppische 1.500 Euro erworben. Dort hat es seither immer wieder grenzüberschreitende Neonazi-Treffen gegeben. Für Aufsehen sorgten insbesondere diverse Rechtsrockkonzerte, sodass der Saarländer Verfassungsschutz die Aktivitäten ins Visier nahm.
via bnr: Haftstrafe für Hammerskin
siehe dazu auch: Parlez-vous Nazideutsch? (2018). Seit Jahren fahren rechtsextreme Deutsche in französische Grenzorte, um dort ungestört zu feiern. Nun bereitet ein SS-Gedenkstein den Organisatoren Probleme. (…) Volmunster ist ein Anlaufpunkt für Verehrer des Nazi-Regimes aus ganz Europa. Französische Medien berichten immer wieder über von Deutschen organisierte Rechtsrock-Konzerte. Sie finden mindestens einmal im Jahr auf einem privaten Grundstück im Ortsteil Eschviller statt. (…) Auf dem Grundstück stand eines Morgens ein Gedenkstein zu Ehren einer Waffen-SS-Einheit. “Wir haben am Donnerstagmorgen von der Existenz des Gedenksteines erfahren”, sagt Jean-Luc Jaeg, der zuständige Staatsanwalt. Die Tafel habe sich gut sichtbar auf dem Feld eines Deutschen befunden und sei noch am selben Tag entfernt worden. Mittlerweile ermittelt die örtliche Polizei gemeinsam mit einer nationalen Sondereinheit gegen den Grundstücksbesitzer, wegen “Verherrlichung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit”. Die Einwohner sind entsetzt, vor allem angesichts ihrer Geschichte. Ein Teil der verherrlichten SS-Division soll für ein Massaker 1944 im Dorf Maillé verantwortlich sein. Maillé liegt im Zentrum Frankreichs, 124 Menschen wurden damals ermordet. Manche Dorfbewohner erzählen, wie ihre Familie während des Krieges von den Deutschen vertrieben wurde. “Schockierend” sei das erneute Aufkommen von Rechtsextremen, “traurig” und “eine Provokation”. (…) Demnach finden auf dem betroffenem Grundstück seit Jahren “musikalische Großereignisse” mit rechtsextremen Szenebands statt. Beispielhaft dafür stehe ein “Open Air” mit der rechtsextremistischen Bremer Szeneband “Kategorie C – Hungrige Wölfe” im Sommer 2016, unterstützt durch den Gütersloher NS-Rapper Julian F. alias “MaKss Damage”. Die Initiative zu den Veranstaltungen gehe von den saarländischen Hammerskins aus, einer Gruppe, die ein “rassistisches und nationalistisches Weltbild” pflegt. Nach Recherchen der Antifa im Saarland und in Freiburg gehört das Gelände dem Püttlinger Hammerskin Robert K. Er habe das Grundstück im Jahr 2009 für nur 1.500 Euro erworben. Vorher gehörte es laut Mitgliedern des Ortsrats einer deutschen Familie aus einer nahe gelegenen Gemeinde; Hammerskin-Event in Lothringen (2017). Malte Redeker hat sich gegenüber der „Rheinpfalz“ zu den Naziaktivitäten der „Hammerskins“ auf Mallorca geäußert. (…) Das Sommerfest mit Live-Konzert fand auf dem Privatgelände des Hammerskins Robert Kiefer an der Rue du temple in 57720 Volmunster im Département Moselle statt, kurz hinter der französischen Grenze zum Saarland.