Wieso rechtsextreme US-Plattformen den Tech-Support eines 23-Jährigen brauchen

Seit den Sperren von Mainstream-Anbietern finden QAnon-Anhänger Zuflucht beim Ein-Mann-Unternehmen des jungen US-Amerikaners Nick Lim. Der “Daily Stormer” und das Message-Board “8kun” sind zwei der wahrscheinlich berüchtigtsten Anlaufstellen Rechtsextremer in den USA. Letztere Plattform ist unter anderem auch Zentrum der QAnon-Verschwörer. Trotz der Relevanz für die Szene setzen die Webseiten seltsamerweise auf die Netzwerk-Infrastruktur des Ein-Mann-Unternehmens Vanwa Tech. Hinter diesem steht ein 23-jähriger Programmierer namens Nick Lim aus den USA – der die Plattformen der Extremisten auch nach den Sperren durch Amazon Web Services (AWS) und Cloudflare online hält. Nur zweieinhalb Monate bevor Trump-Anhänger das US-Kapitol stürmten, hatte der rechtsextreme Flügel des Internets einen kurzzeitigen Zusammenbruch erlitten, manche Webseiten funktionierten also nicht mehr. QAnon-Anhänger sahen darin ihre Erzählung bestätigt, dass sich der politische Kampf seinem apokalyptischen Ende nähere. In Wirklichkeit gab es nur einen technischen Fehler bei Vanwa Tech, der mittels eines Neustarts der Server behoben wurde – nachdem Nick Lim von einem Nickerchen in der Wohnung seiner Mutter aufgewacht war, berichtet Bloomberg. QAnon? Keine Ahnung! Nach einer stabilen Infrastruktur klingt das nicht, trotzdem verdient er mit seinem Unternehmen eigenen Aussagen zufolge jährlich mehrere hunderttausend Dollar. Rechtsextrem sei er allerdings nicht, sagt Lim. Nur ein Unternehmer mit einer “maximalistischen” Auffassung von Meinungsfreiheit.

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