Es sei „Saisonstart“, heißt es in einem Video, mit dem die „Querdenker“-Szene zu einer Großdemonstration aufruft. Offenbar wollen die Initiatoren auch die Gründung der Bewegung vor einem Jahr auf der Wasen-Festwiese feiern. Die Sicherheitsbehörden rechnen am Osterwochenende in der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart mit mehreren Großdemonstrationen gegen die Pandemie-Politik der Bundesregierung. Die sogenannte Querdenker-Bewegung hat für Samstag zu einer Großdemonstration aufgerufen. Es sei „Saisonstart“, heißt es in einem Video. Offenbar wollen die Initiatoren auch die Gründung der Protestbewegung vor etwa einem Jahr auf der Wasen-Festwiese feiern. Da sieben Veranstaltungen angemeldet wurden und die Organisatoren bundesweit mobilisiert haben, rechnen die Behörden mit bis zu 5000 Teilnehmern. „Die ,Querdenker‘-Szene mobilisiert bundesweit in vielen Foren. Es handelt sich um Impfkritiker, Verschwörungstheoretiker und einzelne rechtsgerichtete Personen“, sagte Markus Eisenbraun, Stuttgarter Polizeivizepräsident, der F.A.Z. Auf den meisten „Querdenker“-Demonstrationen habe die Polizei eine Doppelstrategie der Organisatoren feststellen können: Einerseits verhielten sich die „Querdenker“ kooperativ und friedlich, andererseits registriere die Polizei immer wieder gezielte Provokationen, etwa wenn gegen die Hygieneauflagen der Versammlungsbehörden zur Eindämmung der Pandemie absichtlich verstoßen werde.

via faz: DEMOS AM OSTERWOCHENENDE: Stuttgarter Polizei rechnet mit 5000 „Querdenkern“

siehe auch: Szenen wie in Kassel? Querdenker wollen Demo in Stuttgart am Samstag „nicht ohne Ergebnis“ verlassen. Stuttgart steht am Karsamstag eine neue Großdemonstration gegen die Corona-Schutzmaßnahmen bevor. Dabei könnten erneut viel mehr Menschen auf die Straße gehen, als bei der Stadt angemeldet sind. Im Internet wird im Vorfeld der Proteste zum Widerstand gegen die Corona-Schutzmaßnahmen aufgerufen. Die Querdenken-Protestbewegung gegen die Corona-Schutzmaßnahmen will am Samstag erneut mit Tausenden Menschen in Stuttgart auf die Straße gehen. Dabei könnten sich Szenen wie zuletzt bei Protesten in Kassel, wo es zu Auflagenverstößen und Angriffen auf Polizisten und Journalisten kam, wiederholen. Auch Gegenproteste sind geplant. (…) In der Messenger-App Telegram teilte die Querdenken-Gruppe ein Video, in dem angedroht wird, Stuttgart „nicht ohne Ergebnis“ zu verlassen. „Richten wir uns auf ein langes Osterwochenende ein“, sagt eine Aktivistin darin. Man wolle bleiben, bis die Lockdown-Maßnahmen beendet seien. Politiker in Bund und Ländern markiert sie anschließend als Feindbild: „Alle, die an den Lockdown-Maßnahmen beteiligt sind, sind Täter!“ Wer sich gegen die Corona-Maßnahmen wehre, habe das Menschenrecht auf seiner Seite. Aus der Mobilisierung für die Stuttgarter Proteste wird deutlich: Die Szene der Maßnahmengegner und Verschwörungsideologen verspürt Oberwasser. Das hänge auch mit Bildern wie aus Kassel zusammen, sagt Pia Lamberty, Sozialpsychologin und Geschäftsführerin des Center für Monitoring, Analyse und Strategie (Cemas), das zu Verschwörungsideologien und Rechtsextremismus forscht. In Kassel hatten sich im März laut Polizeiangaben rund 20.000 Menschen an Protesten gegen die Corona-Maßnahmen beteiligt. Die Hygieneregeln missachteten die Demonstranten dabei durchgängig und zogen trotz eines Verbots durch die Kasseler Innenstadt.