In der Talkshow »Die letzte Instanz« diskutierte Moderator Steffen Hallaschka mit prominenten Gästen das Thema Rassismus – und erntete einen Shitstorm. Nun zeigt sich der Sender reuig. Der WDR hat sich nach heftiger Kritik in den sozialen Netzwerken für seine Talkshow »Die letzte Instanz« zum Thema Rassismus entschuldigt. In einem bei Twitter veröffentlichten Statement sagte der Sender: »Der Verlauf der Sendung war nicht, wie wir es geplant und uns vorgestellt hatten. In DLI sollen kontroverse Themen unterhaltsam diskutiert werden, dabei darf jeder Gast seine Meinung äußern. Aber rückblickend ist uns klar: Bei so einem sensiblen Thema hätten unbedingt auch Menschen mitdiskutieren sollen, die andere Perspektiven mitbringen und/oder direkt betroffen sind. Wir lernen daraus und werden es besser machen.« In dem Late-Night-Talk hatten Moderator Micky Beisenherz, Entertainer Thomas Gottschalk, Schauspielerin Janine Kunze und Schlagersänger Jürgen Milski zusammen mit Showhost Steffen Hallaschka Fragen diskutiert wie: »Darf man jetzt noch Zigeunersauce sagen?« Dabei urteilte die durchweg weiße Besetzung des Formats ohne jegliche eigene Rassismuserfahrung darüber, ob Begriffe rassistisch seien oder nicht und kam in den meisten Fällen zu dem Ergebnis: Nein. SPD-Politikerin Sawsan Chebli kritisierte die Sendung auf Twitter scharf. Sie bemängelte (wie viele andere Nutzer auch), dass nicht ein einziger tatsächlich von Rassismus betroffener Mensch in die Sendung eingeladen worden war.

via spiegel: Nach Shitstorm – WDR entschuldigt sich für Talkshow zum Thema Rassismus

siehe auch: Nach Kritik an Rassismus-Talk: WDR gibt sich selbstkritisch. Der WDR hat sich mit Blick auf die jüngst ausgestrahlte Folge seiner Talkshow “Die letzte Instanz” selbstkritisch gezeigt. “Der Verlauf der Sendung war nicht, wie wir es geplant und uns vorgestellt hatten”, erklärte der Sender am Sonntag via Twitter mit Blick auf die am späten Freitagabend ausgestrahlte Folge, in der es gleich zu Beginn um Rassismus ging. (…) “Haltet mich für naiv”, sagte etwa Janine Kunze. “Der Entstehungsprozess vieler Worte ist ja kein negativer.” Und wenn sich keiner beleidigt fühle, sei eine Umbennung nicht nötig gewesen. “Ich kenne keinen, der sagt: Wir fühlen uns angegriffen”, so Kunze. Dass dem so ist, könnte allerdings auch damit zu tun haben, dass schlicht niemand in der Runde saß, der sich angegriffen fühlte. Nicht zuletzt die Zusammensetzung des Podiums war es dann auch, die in den sozialen Netzwerken für einen Sturm der Entrüstung sorgte. “Das hier ist das mit Abstand ignoranteste, arroganteste und diskriminierendste was ich seit langem im deutschen TV gesehen habe”, schrieb etwa die Komikerin Jasmina Kuhnke, deren Tweet bis zum Mittag mehr als 1.300 Mal geteilt wurde. “Vier weiße Menschen, die erklären wie anstrengend und albern es ist sich mit Rassismus-Kritik auseinanderzusetzen. Danke WDR.” Auch ihre Kollegin Enissa Amani äußerste sich ähnlich und bezeichnete die Auswahl der Gäste als “Blamage für Deutschland”.; Janine Kunze und Micky Beisenherz entschuldigen sich. Nach Empörung über eine WDR-Sendung zu rassistischer Sprache haben sich zwei der Teilnehmenden für ihre Äußerungen entschuldigt. Auch der Sender räumte Fehler ein. Die Aussagen der Schauspielerin Janine Kunze in der WDR-Sendung “Die letzte Instanz” wurden von vielen Menschen als Rassismus verharmlosend empfunden. © C. Hardt/​Future Image/​imago images
Nach Empörung und Kritik an der WDR-Sendung Die letzte Instanz haben sich zwei der Teilnehmenden für ihre Aussagen entschuldigt. Ihr sei klar geworden, dass sie Menschen, insbesondere die Community der Sinti und Roma, mit ihren unbedachten Äußerungen zutiefst verletzt und diskriminiert habe, schrieb die Schauspielerin Janine Kunze am Sonntag bei Instagram. Der Moderator und Autor Micky Beisenherz sagte am Montag in seinem Podcast Apokalypse und Filterkaffee: “Wenn ich Leute enttäuscht habe, dann tut mir das aufrichtig leid, denn das möchte ich nicht.”

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