Es soll sich um den größten Waffenfund seit Jahrzehnten handeln und hätte zum Aufbau einer bewaffneten Miliz dienen können. Es ist ein bekannter Name, der im Zusammenhang mit einem spektakulären Waffenfund der Polizei auftaucht. Der 53-jährige Peter B., einschlägig verurteilter Rechtsextremer, soll in einen großangelegten Waffen- und Drogenhandel involviert sein. Stimmen seine Aussagen bei der Polizei, sei ein Teil der Waffen für deutsche Neonazis bestimmt gewesen, die damit möglicherweise eine bewaffnete Miliz aufbauen wollten. Bei einer Pressekonferenz am Samstagvormittag präsentierten Innenminister Karl Nehammer (ÖVP), Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl und Michael Mimra vom Landeskriminalamt Wien die ersten Ergebnisse der Ermittlungen. Neben B. seien in Österreich weitere vier Personen – drei Männer und eine Frau – festgenommen worden. Zwei weitere Festnahmen habe es in Deutschland gegeben.
Ermittlungsbeginn im Oktober. Begonnen hat die Angelegenheit laut Ermittler Mimra im Oktober, nachdem man Hinweise zu einen schwunghaften Drogenhandel von Deutschland aus Österreich bekommen hatte. Zunächst ging man von organisierter Kriminalität aus, bis das ganze Ausmaß klar wurde. “Am Mittwoch haben wir bei der ersten Hausdurchsuchung 25 Schusswaffen und dazugehörige Munition sichergestellt”, berichtet Mimra. Es folgten vier weitere Hausdurchsuchungen, zuletzt in einer Lagerhalle in Niederösterreich. Das Ergebnis war laut Landespolizeipräsident Pürstl einer “der größten Waffenfunde seit Jahrzehnten”. Insgesamt 76 voll- oder halbautomatische Waffen unter anderem der Marken Uzi, Scorpion, AK47, StG77 wurden sichergestellt, ebenso 14 Pistolen und Revolver, sechs Handgranaten sowie Sprengstoff und die dazugehörenden Zünder. Alleine in der niederösterreichischen Halle fanden die Polizisten bis zu 100.000 Schuss Munition – “die werden wir nicht mehr einzeln zählen, sondern abwiegen”, verdeutlicht Mimra die Menge. (…) Die beiden Festgenommenen in Deutschland stehen im Verdacht der Drogenhandels. Im Dunstkreis einer Motorradgang war der Transport vom Nordrhein-Westfalen aus geplant. Das bayrische Landespolizeiamt erhielt einen Tipp, der Kurier konnte am Mittwochabend in Passau festgenommen werden. In seinem Auto hatte er 23 Kilogramm Amphetamin. In der Folge kam es auch in drei Städten in Nordrhein-Westfalen zu Hausdurchsuchungen, wo 1,8 Kilogramm Marihuana und 50 Gramm Kokain beschlagnahmt und ein Verdächtiger festgenommen worden ist. In welcher Verbindung die beiden deutschen zum heimischen Hauptverdächtigen B. stehen, ist noch unklar. Der ist jedenfalls kein unbeschriebenes Blatt: Er wurde im Zuge der Briefbombenserie festgenommen und im Dezember 1995 wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung zu fünf Jahren Haft verurteilt. Vom ebenso angeklagten Vorwurf, etwas mit den Briefbomben zu tun zu haben, wurde er jedoch wie der Mitangeklagte Franz R. freigesprochen.
via standard: Fünf Festnahmen und spektakulärer Waffenfund in rechtsextremer Szene
siehe auch: Rechtsextreme in Österreich und Deutschland: Spur nach NRW. Die österreichische Polizei stellt ein Arsenal auf 70 Waffen und 100.000 Schuss Munition sicher. Die Spur führt zu einer rechten Miliz in Deutschland. Bei einem Schlag gegen ein rechtsextremes Netzwerk führt eine Spur der Ermittler nach Nordrhein-Westfalen. In Österreich und Bayern habe es Festnahmen gegeben. Das wurde am Samstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz des österreichischen Innenministers Karl Nehammer (ÖVP) und Vertretern des Wiener Landeskriminalamts (LKA) mitgeteilt, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA meldete. Im Rahmen der Untersuchungen seien in den vorangegangen drei Tagen mehr als 70 automatische und halbautomatische Schusswaffen sowie Munition im sechsstelligen Bereich sichergestellt worden. Laut Nehammer waren die Waffen für die rechtsextreme Szene in Deutschland bestimmt, „um eine rechtsradikale Miliz“ aufzubauen; Waffenhändler mit Verbindungen in deutsche Neonazi-Szene festgenommen. Österreichs Polizei hat einen spektakulären Waffenfund gemacht. Die Abnehmer saßen in Deutschland. Wollten sie eine rechtsextreme Miliz in Deutschland aufbauen?; Schlag gegen Rechtsextreme in Österreich und Bayern: Sieben Festnahmen. Sicherheitskräfte in Österreich und Bayern haben sieben Menschen festgenommen. Bei Razzien wurden mehr als 70 automatische und halbautomatische Schusswaffen sowie Munition sichergestellt. Die Waffen sollen für den Aufbau einer rechtsextremen Miliz gedacht gewesen sein; Austrian police seize weapons intended for German far right. Haul of weapons used to ‘establish a far-right network’ in Germany, Austrian interior minister says. The Austrian police have seized a huge cache of automatic weapons, explosives and hand grenades intended to arm far-right “extremist” groups in Germany. Austrian Interior Minister Karl Nehammer said on Saturday five men aged 21 to 53 with links to neo-Nazi groups were arrested following a series of house searches. “We have struck a massive blow against the right-wing extremist scene in Austria and organised crime, and how they are connected,” Nehammer told a news conference in the capital, Vienna. The weapons were to be used to “establish a far-right network” in Germany with the goal of attacking society, democracy and basic freedoms, Nehammer said. (…) Overall, 76 automatic and semiautomatic weapons were recovered, along with 14 handguns and ammunition and six hand grenades, as well as detonators and explosives. Some had been packed for transport. Investigations in Germany meanwhile had led to two arrests and the seizure of a large quantity of drugs, Mimra said. Investigators are now trying to establish the origin of the weapons, with forensic examinations under way to see if they have been used in crimes.