Markus Lanz wollte mit einer Trump-Anhängerin über die gespalteten USA sprechen. Doch das Gespräch geriet schnell aus den Bahnen. Am Ende ließ Tina Chittom ihrem rassistischen Gedankengut freien Lauf. (…) Mit der Corona-Pandemie und der Umgangsweise Donald Trumps mit dem Virus fing alles an. Chittom, Übersetzerin und selbst Mitglied der “Republican Overseas”, ist der gleichen Meinung wie der US-Präsident: Das Coronavirus stelle keine Gefahr dar. “99 Prozent der unter 70-Jährigen überleben. Ich finde, das wird medial so aufgebauscht. Einfach so die größte Wirtschaft der Welt zuzumachen, hat schlimmere Konsequenzen”, sagte sie. Lanz hielt dagegen, wollte von seinem Talk-Gast wissen, wie sie sich unter diesem Gesichtspunkt erkläre, dass mehr als 200.000 Menschen mittlerweile verstorben seien. “Ich bin keine Epidemiologin. Das Ganze wird politisiert”, antwortete Chittom und zweifelte dann noch die Wirksamkeit von Masken an. (…) Chittom erklärte, in den USA würden Afroamerikaner nur sechs Prozent der Bevölkerung stellen, aber 40 Prozent der Verbrechen begehen. Woran das ihrer Meinung nach liege? Schwarze Väter würden ihre Familien zu oft verlassen und sich nicht richtig um die Kinder kümmern. Das sei “deren Kultur”, sagte sie, woraufhin Schauspieler Christian Berkel entsetzt nachfragte: “Welche Kultur?” Während die “Proud Boys”, die Trump während der ersten Debatte mit Joe Biden erwähnte, zwar rechts seien, halte Chittom die “Black Lives Matter”-Bewegung für “rassistisch gegen Weiße”. Berkel platzte der Kragen, als er sagte, dass sich die Bewegung für den Kampf gegen Polizeigewalt einsetze, nachdem immer wieder Schwarze von Polizisten erschossen würden. “Das ist eine anarcho-marxistische Bewegung. Die gab es schon früher. Die wollen die Polizei abschaffen und die kapitalistische Gesellschaft umwälzen”, antwortete die Trump-Anhängerin.
Lupenreiner Rassismus Auch Lanz selbst schien schockiert. Er erinnerte sich an einen Trip nach Baltimore, wo er in einem armen Viertel schwarze Kinder gesehen habe, die aus der Schule kamen. Er habe sich damals vorgestellt, dass diese Kinder alles im Leben schaffen könnten, aber allein wegen ihrer sozialen Strukturen vermutlich in die Kriminalität abrutschen würden. “Sie negieren diese strukturellen Probleme”, sagte er an Chittom gerichtet. Was die darauf antwortete, sorgte für einen Schock-Moment im Studio. “Das hat nichts mit Rassismus zu tun. Das hat soziologische Gründe. Oder auch genetische”, sagte sie. “Bitte was?”, wollte Lanz völlig perplex wissen. “Das ist die Grundlage von Rassismus”, empörte sich Berkel

via stern: “Das überfordert mich emotional”: Markus Lanz reagiert auf Rassismus einer Trump-Anhängerin