Gunnar Lindemann filmte bei dem Pride, den er als “antirussischen Rassismus”, “Propaganda”, “Umerziehung” und “Krawall” diffamiert. Der erste CSD in Berlin-Marzahn, organisiert und am Samstag friedlich und erfolgreich abgehalten von Quarteera, der Vereinigung russischsprachiger LGBTI in Deutschland, um in dem Bezirk mit dem höchsten russischsprachigen Bevölkerungsanteil für Akzeptanz zu werben, hat zu gegenteiliger Hetze durch einen AfD-Politiker geführt. Gunnar Lindemann hatte bereits im Vorfeld in sozialen Netzwerken Stimmung gegen die Veranstaltung gemacht: “Das linksgrüne Umerziehungsprogramm macht auch vor der russischsprachigen Community in Marzahn nicht halt. Unsere Nachbarn werden begeistert sein”, schrieb das Mitglied des Abgeordnetenhauses bei Facebook. “Marzahn braucht keine Transgendergagarassisten!”, meinte Lindemann bei Twitter. “Deutsche, Russen, Russlanddeutsche und viele Menschen aus anderen Nationen leben seit Jahrzehnten friedlich gemeinsam in Marzahn. Wir brauchen keinen antirussischen Rassismus in unserem Kietz!” (…) Ein Großteil der Demonstranten sei “zu mindestens 90 Prozent von außerhalb angereist”, mutmaßte Lindemann, stolzer Russland-Urlauber, der in sozialen Netzwerken schon mehrfach gegen LGBTI oder andere Minderheiten hetzte (queer.de berichtete). “Da kann ich nur ganz klar sagen: Wir brauchen in Marzahn keine Leute aus anderen Teilen von Berlin, die hier Unruhe stiften und die hier Krawall machen.” Der – friedlich geplante und gebliebene – CSD sei “reine Propaganda”, spiele Minderheiten gegeneinander aus und richte sich letztlich gegen die AfD, so Lindemann – “weil die wertekonservativen Russlanddeutschen in überwiegender Mehrzahl natürlich AfD-Wähler sind”.

via queer: AfD-Politiker hetzt gegen CSD in Marzahn