Der AfD-Schiedsgerichtspräsident in Sachsen-Anhalt pflegte auf Facebook zweifelhafte Kontakte und verbreitete krude Theorien, wie der SPIEGEL aufdeckte. Nun fordert der Kreisverband seinen Rauswurf. Peter Günther, Präsident des AfD-Landesschiedsgerichts in Sachsen-Anhalt, droht ein Parteiausschlussverfahren. Der SPIEGEL hatte vor zwei Wochen darüber berichtet, dass Günther sich bei Facebook mit dubiosen Kontakten umgab und antisemitische Verschwörungstheorien verbreitete. So schrieb der AfD-Mann etwa, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sei Jüdin und wolle den sogenannten Hooton-Plan durchsetzen, also die deutsche Bevölkerung gegen Ausländer austauschen. Der AfD-Kreisverband Magdeburg hatte daraufhin am vergangenen Freitag eine Anhörung mit Günther, bei der er sich erklären sollte, aber offenkundig nicht überzeugen konnte. Der Kreisverband fordert nun den Parteiausschluss von Günther und beantragte dies beim Landesschiedsgericht. Da Günther dort allerdings Präsident ist, wurde der Antrag gleichzeitig auch an den AfD-Bundesvorstand und das Bundesschiedsgericht gesandt, um ein entsprechendes Verfahren einzuleiten. “Herr Günther konnte nicht ausräumen, dass er Angela Merkel als Jüdin bezeichnete, die den Hooton-Plan verfolge. Er verneint diesen Satz auch nicht. Mit dieser Formulierung können wir nicht mitgehen und distanzieren uns davon”, sagt der Magdeburger AfD-Kreisvorsitzende Ronny Kumpf dem SPIEGEL.

via spiegel: Antisemitische Verschwörungstheorien AfD-Funktionär droht Parteiausschluss