Die Kritik an der AfD nach dem Anschlag in Hanau war deutlich – die Partei allerdings beklagt eine Kampagne gegen sich. Die Reaktion zeigt, wieviel Einfluss die radikalen Kräfte inzwischen haben. Alle setzen sie ihre Twitter-Nachrichten ab, posten schnell Trauerbekundungen bei Facebook – die Führungsriege der AfD ist im Umgang mit den sozialen Netzwerken gut organisiert. Doch nach dem Anschlag von Hanau tun sie sich dabei mit zwei Begriffen sehr schwer: Von Rassismus und Rechtsextremismus ist fast nichts zu lesen. “Wahnsinnig”, “geistesgestört”, “krank” – das sind die Attribute, die die Partei dem Täter zuschreibt, als würden sich diese mit rechten Zuschreibung ausschließen. Dass dieser offensichtlich gezielt Menschen mit Migrationshintergrund ermordet hat, dass er in seinen kruden Aufzeichnungen ein eindeutig rassistisches Weltbild offenbart hat – alles zweitrangig. Doch die AfD weiß, dass sie ein Problem hat. Immer dann, wenn eben nicht “die Ausländer” die Täter sind, sondern die, die sich in ihrer Wortwahl und in ihren Verschwörungstheorien ähnlicher Denkmuster bedienen, wie sie in der Partei existieren.
via tagesschau: AfD nach Anschlag in Hanau Die Radikalen geben den Ton an