Die Mitglieder der Gruppe S. bildeten ein Netzwerk aus kruden Verschwörungstheorien und völkischen Mordfantasien. Verbindungen der mutmaßlich rechtsterroristischen Gruppe führen tief hinein ins Milieu deutscher Neonazis. Einige Kontakte auf Facebook dürften der AfD nicht gefallen. Sie träumen von Odin, Walhall und dem Großdeutschen Reich: Der entscheidende Hinweis zur Auflösung der mutmaßlich rechtsterroristischen Gruppe S. stammte von einem Hinweisgeber des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg. Das erfuhr das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) aus Ermittlerkreisen. Nach RND-Informationen gab ein Mitglied des fünfköpfigen „harten Kerns” der Gruppe wichtige Details an die Polizei weiter. Diese führten letztlich zur Zerschlagung der bewaffneten, rechten Zelle. (…) Unterdessen sickern immer mehr Einzelheiten zu Mitgliedern der Gruppe durch. Unter den Festgenommenen befinden sich angeblich regionale Anführer der Soldier-of-Odins-Abspaltung Vikings Security Germania, einer deutschlandweit agierenden Neonazi-„Bürgerwehr“, die sich in Divisionen aufteilt. Steffen B. stammte Angaben linker Recherchenetzwerke zufolge aus Schönebeck in Sachsen-Anhalt. Bei ihm fanden Ermittler eine selbst gebaute Slam Gun, eine großkalibrige, selbst gebaute Waffe, wie sie auch der Halle-Attentäter Stephan B. verwendet hatte. Steffen B. teilte auf Facebook Artikel wie “Neonazis rüsten sich mit Kampfsport für den Tag X”. (…) Die Mitglieder und Unterstützer der Gruppe S. rekrutierten sich offenbar aus dem Umfeld rechter Zusammenschlüsse wie dem Freikorps Heimatschutz und dem Freikorps Deutschland. Werner S., Namensgeber der Gruppe, schrieb auf Facebook unter dem Alias-Namen “Werner Schmidt”. Ihm wird die Gründung der rechtsterroristischen Vereinigung vorgeworfen. Unter den 180 Facebook-Freunden des 53-Jährigen aus einer kleinen Gemeinde bei Augsburg soll sich neben zahlreichen Neonazis auch der Name eines Funktionärs des AfD-Kreisverbandes Börde befinden. Die Facebook-Löschung bei einem seiner Freunde kommentierte Werner S. demnach mit den Worten: „hab’s mitbekommen, ein Witz, aber warte noch ein wenig, dann laufen diese Cretinos ohne Hände herum“.

via rnd: Gruppe S.: Facebook-Kontakte der Terrorzelle führen zur AfD

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