Es ist ein Skandal. Mitten in Europa marschieren Rechtsextreme wieder durch die Innenstadt. Sie sind schwarz gekleidet, einige mit Adolf Hitler Bildern ausgestattet, Logos verbotener rechtsextremer Vereinigungen wie “Combat 18” oder “Blood and Honour” werden dezent, aber dennoch sichtbar an Ärmeln oder Gürtelschnallen stolz präsentiert. Einige sind gleich in Wehrmachtsuniformen erschienen, andere wiederum tragen ihre Gesinnung als Tätowierung zur Schau. Das alleine ist zwar erschreckend genug, aber es ist noch nicht der Skandal. Besorgniserregend wird es, wenn man sich die ganze Veranstaltung anschaut. Denn am Samstag sind geschätzt über 2.000 Rechtsextreme nach Budapest gereist um den “Tag der Ehre” zu begehen. Begleitet und beschützt von der ungarischen Polizei – einem EU-Mitgliedsstaat wohlgemerkt. Hier fängt der Skandal an. Aber hier ist er noch nicht zu Ende. Besonders skandalös wird es, als ein Mann sich auf dem abgeschlossenen Platz in Budapest kritisch zu der Veranstaltung äußert. Denn da verlangen die Ordner von der Polizei, dass er das Gelände verlassen soll. Und tatsächlich, die Polizei führt ihn ab. Es ist schließlich eine private Feier und die soll nicht gestört werden. Einen Redner aus Deutschland von “Die Rechte” aus Dortmund, der offen zum Judenhass aufruft – den hingegen lassen sie gewähren. “Unser Feind heißt nicht Meier oder Müller. Unser Feind heißt Rothschild oder Goldman und Sachs,” so der Neonazi. Kein Polizist zeigt eine Regung und unterbrochen wird die Rede auch nicht. Es ist offen ausgetragener Antisemitismus. Aber noch lange kein Grund für die staatlichen Ordnungshüter einzuschreiten.

via rtl: „Tag der Ehre“ in Budapest: Hier leben Europas Neonazis ihren Judenhass offen aus