Am 30. Dezember wurde einem jungen Mann am Porzer Rheinufer – mutmaßlich von einem CDU-Kommunalpolitiker – mit einem Revolver in die Schulter geschossen. Nun haben sich der Angeschossene, sowie eine Mutter der anderen Betroffenen zu Wort gemeldet. Sie kritisieren die bisherige mediale Berichterstattung als diskreditierend und gegen das Opfer gerichtet. Im Fall des Schusses auf einen 20-Jährigen am Rheinufer im Kölner Stadtteil Porz hat sich nun das Opfer im Kölner Stadtanzeiger zu Wort gemeldet – und die Berichterstattung vor einigen Tagen eben dieser Zeitung kritisiert. So wurde er in einem Artikel vom 3.1.2020 als „polizeibekannt“ bezeichnet. Hierzu stellte er klar: 2018 sei er einmal im Karneval in der Kölner Altstadt zusammengeschlagen worden, er selbst habe daraufhin Anzeige erstattet. Des weiteren kritisierte er die Nennung von „osteuropäischen Wurzeln“ im Artikel. Seine Eltern kommen aus Polen, er selbst sei Deutscher. (…) Derweil schweigt sich der mutmaßliche Täter, ein 72-jähriger CDU-Politiker aus Köln-Porz, zu den Vorwürfen weitgehend aus. Zusätzlich zu seiner Strafverteidigerin wurde vom Politiker der Medienanwalt Ralf Höcker eingeschaltet. Dieser ist auch Pressesprecher der Vereinigung „Werteunion“ innerhalb der CDU. In seiner Kanzlei ist seit 2019 auch der ehemalige Geheimdienst-Chef Hans-Georg Maaßen in beratender Funktion tätig. Die bekannte Kanzlei hatte in der Vergangenheit unter anderem die AfD in einem Verfahren gegen den Verfassungsschutz vertreten. Noch immer hält die Lokalpresse den Namen des Beschuldigten zurück, da er sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert hat. Ein ungewöhnlicher Vorgang – gerade weil es sich um einen öffentlichen Mandatsträger handelt. Die CDU Porz äußerte sich bis heute nicht zu den Vorwürfen. Seit gestern ist ihre Website im Umbau begriffen.

via perspektive online: Angeschossener vom Köln-Porzer Rheinufer kritisiert Medien – Mutter: „Hier wird versucht, aus einem Opfer einen Täter zu machen“

siehe auch: Köln-Porz: 72-Jähriger schießt mit Revolver auf 20-Jährigen! – #schauhin #kaltland. In der Nacht zu Montag (30. Dezember) hat ein Kölner (20) im Stadtteil Porz eine Schussverletzung erlitten. Polizisten nahmen einen Anwohner (72) vorläufig fest. Er muss sich jetzt wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung verantworten. Der Geschädigte befindet sich noch in einem Krankenhaus und wird dort betreut. Für die Ermittlungen des Tatgeschehens hat die Polizei Köln umgehend eine Mordkommission eingesetzt. Polizisten stellten insgesamt fünf scharfe Schusswaffen und ein Wechselsystem sicher. (…) Nach ersten Ermittlungen soll der 72-Jährige aus seinem Haus gekommen sein und die vier jungen Männer angesprochen haben. Nach einem kurzen Streit soll der 72-Jährige nach Zeugenangaben mit einem Revolver auf die Männer gezielt haben. Sekunden später habe der Geschädigte die Schussverletzung erlitten.