Die türkischstämmige Community in Deutschland ist, entgegen der öffentlichen Wahrnehmung, sehr disparat. Sie setzt sich aus verschiedenen Gruppen zusammen, die entweder in unterschiedlichen historischen Phasen aus sehr unterschiedlichen Gründen nach Deutschland eingewandert sind oder in Deutschland geboren und aufgewachsen sind. Über eine (jeweils unterschiedlich gute) Beherrschung der türkischen Sprache hinaus gibt es kaum Gemeinsamkeiten. Grob lassen sich allerdings zwei große Lager ausmachen: Die Gastarbeiterinnen und ihre Nachkommen sind mehrheitlich sunnitische Muslime und haben ihre Wurzeln in der konservativen Provinz der Türkei. Die politischen Geflüchteten und ihre Nachkommen gehören häufig einer Minderheit an, sei es, dass sie Kurdinnen sind oder Alevit*innen. (…) Häufigkeit der verbreiteten Narrative. 1. Aufwertung des Eigenen „Unsere Anführer sind die Besten“ 2. Abwertung des Anderen „Der Westen ist gegen uns“ 3. Handlungsaufforderungen „Wir müssen wieder stark und kämpferisch werden“ „Wir müssen die inneren Feinde bekämpfen“ „Wir müssen die äußere Bedrohung abwehren“ „Wir müssen unseren Bluts- und Glaubens- brüdern helfen“ Darüber hinaus gibt es weitere Kategorien, die relevant werden können und berücksichtigt werden müssen, aber in dieser Untersuchung nicht oder kaum bedient wurden.
via belltower: Online-Lebenswelten als Orte der Radikalisierung Türkischer Nationalismus