Im Terrorprozess gegen die “Reichsbürger”-Gruppe um Prinz Reuß ist zum Auftakt die Anklage verlesen worden. Die Bundesanwaltschaft wirft den neun Angeklagten vor, Mitglieder in einer terroristischen Vereinigung gewesen zu sein oder diese unterstützt zu haben. Heinrich XIII. Prinz Reuß soll als ein Rädelsführer agiert haben, sagte der Vertreter der Bundesanwaltschaft in seinem Vortrag am Dienstag beim Prozessauftakt vor dem Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt. Die terroristische Vereinigung sei Ende Juli 2021 gegründet worden. Es sei ein gewaltsamer Umsturz geplant gewesen. Dazu habe eine bewaffnete Gruppe, zu der auch Ex-Bundeswehrsoldaten sowie die ehemalige AfD-Bundestagsabgeordnete Birgit Malsack-Winkemann gehören sollen, in das Reichstagsgebäude in Berlin eindringen und Bundestagsabgeordnete sowie Mitglieder der Bundesregierung festnehmen sollen. Hintergrund des geplanten Putsches soll der Glaube der Mitglieder der sogenannten “Gruppe Reuß” an eine Verschwörungserzählung gewesen sein, wonach die Bundesregierung von einer “pädophilen Machtelite” gesteuert werde, die in unterirdischen militärischen Anlagen Kinder gefangen halte, um ihnen “Adrenochrom” zu entnehmen – eine vermeintliche Verjüngungsdroge. Gegenspieler dieser Verschwörung sei wiederum eine “Allianz” mehrerer Regierungen – unter anderem der USA und Russlands – von denen sich die verhinderten Putschisten ein Eingreifen zu ihren Gunsten erhofft hätten, so die Anklage. Die Anklage lautet teilweise auch auf die Planung eines hochverräterischen Unternehmens. Auch der Verstoß gegen das Waffengesetz zählt zu den Vorwürfen gegen einen Teil der Angeklagten.

via hessenschau: Prozess in Frankfurt Anklage begründet Terror-Vorwurf gegen “Reichsbürger”-Gruppe

siehe auch: MUTMASSLICHE REICHSBÜRGER Zweiter Prozess gegen “Reichsbürger”-Gruppe um Prinz Reuß gestartet. In Frankfurt am Main müssen sich in einem Mammutprozess Mitglieder der sogenannten “Reichsbürger”-Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß vor Gericht verantworten. In insgesamt drei Verfahren in Stuttgart, Frankfurt und München sollen die Ereignisse um die Gruppierung aufgearbeitet werden. Den mutmaßlichen “Reichsbürgern” wird unter anderem die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. In Frankfurt sitzt auch der mutmaßliche Rädelsführer Prinz Reuß auf der Anklagebank; Reichsbürger-Prozess gegen Prinz Reuß “Er fragt sich, wo er da nur hineingeraten ist”. Im Prozess gegen die Reichsbürger-Gruppe um Prinz Reuß ist die Anklage mit den Details der Vorwürfe jetzt vorgetragen (…) Die schillerndste Figur, Heinrich XIII. Prinz Reuß, sitzt inmitten der anderen, zweite Reihe, Mitte, vor ihr die frühere Bundestagsabgeordnete Malsack-Winkemann, in Reuß Reihe noch die früheren Soldaten Maximilian Eder und Peter Wörner, zwei Männer, die schon 2021 vom Umsturz gesprochen oder das KSK zum Aufräumen nach Berlin schicken wollten. (…) Er liest Details vor von Rückschlägen bei den Anfragen an Generäle, von denen die Verschwörer glaubten, sie seien eigentlich “White Hats”, nicht Teil der teuflischen Elite, sondern insgeheim Teil einer Allianz, die international aufräumt. Die Offiziere gaben Anfragen nur an den Militärischen Abschirmdienst weiter. Der Anklagevertreter trägt vor, dass dann statt der militärischen Führung der “Weiße Adel” als Lösung erschien: Prinz Reuß, schon lange tief in der Reichsbürgerszene unterwegs und bereit, mit anderen “die ihm verhasste staatliche Ordnung zu überwinden”, wie der Vertreter der Bundesanwaltschaft vorträgt. Reuß’ Anwalt Roman von Alvensleben sagt in der Mittagspause allen Journalisten, die es hören wollen, sein Mandant sei noch nie gewalttätig gewesen. “Er fragt sich, wo er da nur hineingeraten ist.” In eine Gruppe, die sich von zwei Schweizern um einen sechsstelligen Betrag betrügen ließ. Die Brüder hatten sich für Märchen gut bezahlen lassen, dass sie in der Schweiz auf Eingänge zu möglichen Eingängen unterirdischer Gefängnisse mit Kindern suchen und Fortschritte machen. Eder glaubte ihnen den Blödsinn und trieb Geld auf, andere nicht mehr, liest der Vertreter der Bundesanwaltschaft vor. Angeklagte waren sich sicher, dass Umsturz begrüßt wird Teile der Angeklagten waren sich sicher, dass ein Umsturz völlig selbstverständlich vom Volk hingenommen und begrüßt wird, wenn erst einmal rauskommt, dass die politischen Eliten beteiligt sind an satanischen Riten und verstörendem Missbrauch unter der Erde. Es sind absurde Details, die zeigen, wie Reichsbürger-Narrative bei der Gruppe verwoben waren mit QAnon-Erzählungen und eine gefährliche Mischung ergaben. Engelstätter verliest, dass in der Gruppe Listen erstellt worden seien von Personen, die nach dem Tag X hingerichtet oder zumindest vor ein Kriegsgericht gestellt werden sollten. Er berichtet vom Aufbau von Heimatschutzkompanien, die “Aufräumen” und “Säubern” sollten, von erfolgreichen Rekrutierungen, davon, wie die Gruppe wuchs und wuchs; Prozess gegen Reichsbürger beginnt :Von wegen Rollator-Gang Der innere Zirkel der Gruppe Reuß steht seit Dienstag in Frankfurt vor Gericht. Ihre Umsturzpläne waren fortgeschritten und auf Gewalt ausgerichtet. (…) Demnach wollten sie Bundestagsabgeordnete mit Waffengewalt festnehmen, Tötungen waren beim Sturm auf den Bundestag eingepreist, den sie unter Hilfe der ehemaligen AfD-Abgeordneten Malsack-Winkemann ausgekundschaftet hatten. Nach der Machtübernahme wollten sie regionale Säuberungen durchführen, organisiert durch „Heimatschutzkompanien“. AfD-Politiker verharmlosten die Gruppe nach bundesweiten Razzien im Dezember 2022 als „Rentnertruppe“ und sprach von einem „Rollatorputsch“ – obwohl sie für ihren Umsturz eine halbe Million Euro sowie 382 Schusswaffen, 347 Hieb- und Stichwaffen, über 148.000 Munitionsteile sowie weit fortgeschrittene Planung verfügt haben sollen. Auch beim 72-jährigen Prinz Reuß fanden die Ermittler fast tausend Schuss Munition, im Haus der AfD-Richterin Malsack-Winkemann entdeckten sie Waffen und Munition griffbereit in einer Sporttasche.