Co-Betreiber sieht kein Problem – Rechte Hooligans feiern in Kneipe von Kevin Großkreutz

In Dortmund betreibt Ex-BVB-Profi Kevin Großkreutz mit einem Geschäftspartner eine Kneipe. Genau dort soll eine teils rechtsextreme Hooligangruppe ihr Jubiläum gefeiert haben. Die zum Teil rechtsextreme Hooligangruppe “Northside” soll in der Kneipe “Mit Schmackes” eine ihr 20-jähriges Jubiläum gefeiert haben – in der Kneipe, die der ehemalige BVB-Spieler Kevin Großkreutz gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Christopher Reinecke betreibt. Das berichtet der WDR. Am vergangenen Samstag hätten sich demnach rund 70 Personen aus dem Umfeld von “Northside” getroffen. Auch Co-Betreiber Reinecke sei vor Ort gewesen, auf einem gemeinsamen Foto mit den Hooligans sei er dem Bericht zufolge zu sehen. Kevin Großkreutz habe von der Veranstaltung in seiner Kneipe nichts gewusst, erklärte Reinecke. Er sei vor Ort gewesen, Neonazis habe er aber keine gesehen, ebenso sei ihm von Kontakten der “Northside” in die rechtsextreme Szene nichts bekannt. Verurteilter Neonazi zwischen “Northside”-Hooligans. Der WDR hingegen zitiert den Fanforscher Robert Claus damit, dass diese Verbindungen sehr deutlich seien: Es gebe nachweislich “ganz enge Kontakte in die militante Neonaziszene in Dortmund”. Das Portal “Der Westen” berichtete 2019 von einem wegen Totschlags verurteilten Rechtsextremen in den Reihen der “Northside” während eines Spiels. Beim Gedenken an den Neonazi Siegfried Borchardt Anfang Oktober hätten Mitglieder der Hooligangruppe außerdem einen Trauerkranz überbracht.

via t-online: Co-Betreiber sieht kein Problem – Rechte Hooligans feiern in Kneipe von Kevin Großkreutz

FASCHISTEN IN NRW – Im Geheimdienstsumpf – #terror

Dortmunds Neonaziszene in mehrere Mordfälle verstrickt. Fragen über Ausmaß der Kooperation faschistischer Kader mit Behörden mehren sich. Nach dem Tod des Dortmunder Neonazikaders Siegfried Borchardt in der Nacht zum 3. Oktober mehren sich Fragen über mögliche Verstrickungen Borchardts in mehrere Mordfälle sowie etwaige Kooperationen von Polizei und Inlandsgeheimdiensten mit dem Faschisten, der bundesweit als »SS-Siggi« bekannt war. So warfen am 4. Oktober die Dortmunder Ruhr-Nachrichten (RN) die Frage auf, inwiefern der dreifache Dortmunder Polizistenmörder Michael Berger auch für einen vierten Mord verantwortlich sein könnte: den an dem Obergefreiten Eckehard Doll in der Hindenburg-Kaserne in Munster in der Nacht zum 1. März 1992. Berger hatte am 14. Juni 2000 im Raum Dortmund die drei Polizeibeamten Thomas Goretzky, Yvonne Hachtkemper und Matthias Larisch von Woitowitz erschossen und danach sich selbst getötet. Danach rühmte sich die damals unter der Eigenbezeichnung »Kameradschaft Dortmund« agierende Neonaziszene um Siegfried Borchardt ihrer guten Beziehungen zu Berger und verbreitete Aufkleber mit der Aufschrift »3:1 für Deutschland – Berger war ein Freund von uns«. Bei der Durchsuchung von Bergers Habseligkeiten wurden Mitgliedsausweise der NPD sowie der »Deutschen Volksunion« (DVU) sowie der »Republikaner« gefunden. Dennoch leugnen die Ermittlungsbehörden einen politischen Hintergrund des Dreifachmordes bis heute beharrlich. Auch mehr als 21 Jahre später hält sich das Gerücht hartnäckig, dass der Polizistenmörder selbst im Dienst der sogenannten Verfassungsschutzbehörden gestanden habe.

via jw: FASCHISTEN IN NRW – m Geheimdienstsumpf

Voice of Anger expandiert nach Westfalen

Ein gescheiterter Hammerskin baut in Westfalen ein Chapter der Allgäuer Skinhead-Kameradschaft „Voice of Anger“ auf. Die Behörden tappen im Dunkeln. Am 9. Oktober zogen rund 500 Rechtsradikale und Hooligans in einer als „Trauermarsch” angekündigten Demonstration durch Dortmund. Der Aufmarsch galt dem wenige Tage zuvor verstorbenen gut vernetzten Neonazi Siegfried „SS-Siggi“ Borchardt. Neben Szenegrößen wie Thorsten Heise und Christian Worch marschierten nicht nur etliche Mitglieder der „Borussenfront“ mit, sondern auch Teile von verbotenen neonazistischen Netzwerken, wie „Combat18“ (C18) oder „Blood&Honour“ (B&H) – unter anderem Stanley Röske, William Browning und Marco Gottschalk, Sänger der Rechtsrockband „Oidoxie“. Röske gilt laut der Rechercheplattform EXIF als Chef der deutschen C18-Sektion und Browning als Europa-Chef. Zudem vor Ort: Die Neonazi-Skinheadkameradschaft „Voice of Anger“ (VoA) aus dem Allgäu. Allerdings haben nicht alle „Voice of Anger“-Anhänger die rund 600 Kilometer lange Reise aus der südbayerischen Heimatregion der Gruppe angetreten, um „SS-Siggi“ zu gedenken. Einige der jungen Neonazis, die Aufnäher als „Prospects“, also Anwärter für die Mitgliedschaft bei „Voice of Anger“ ausweisen, sind Westfalen. Bereits Ende 2019 berichtete Allgäu rechtsaußen, dass die Neonazi-Kameradschaft in Hamm als Torsteher und Veranstalter von Konzerten mit Teilnehmenden aus dem Umfeld von B&H auftrat. Unter den westfälischen „Voice of Anger“-Anhängern ist immer wieder Jörn K. zu sehen. Der 1986 geborene Sauerländer Neonazi-Skin aus Neuenrade bei Iserlohn ist nach Recherchen von EXIF bereits in den 2000er Jahren als rechter Schläger aufgefallen und bewegte sich kurzzeitig im Kreis der „Oidoxie Streetfighting Crew“ – die Unterstützergruppe der Dortmunder „Combat 18“-Band „Oidoxie“. Bekanntheit erreichte er allerdings erst als Illustrator. Seine Zeichnungen „schmücken“ etliche CD-Cover diverser Rechtsrock-Bands und Fanzines, wie das „For the Love of Oi!“. In einem Interview mit dessen Herausgeber Andreas Moos bezeichnete er sich selbst als „Labelzeichner“ des Allgäuer Rechtsrock-Labels „Oldschool Records“, das eng an „Voice of Anger“ angebunden ist. Mit Gründung des Chapter „Westfalen“ 2014 tauchte Jörn K. laut EXIF auf einmal bei den Hammerskins auf. Von 2014 bis 2018 reiste er zu diversen internen Zusammenkünften der Bruderschaft, stattete den Hammerskins in ganz Deutschland persönliche Besuche ab und nahm an zentralen Events wie dem „Hammerfest“ 2016 in Frankreich oder noch im Oktober 2018 beim „Joe Rowan Memorial“ in Kirchheim teil, bei dem auch „Voice of Anger“ auffiel. Aufgrund der Zeitspanne und Häufung der Teilnahme an Treffen, müsse laut EXIF davon ausgegangen werden, dass K. Prospect war. Nachdem es bei den Hammerskins offenbar nicht geklappt hat, widmet sich K. nun wohl dem Aufbau eines Ablegers von „Voice of Anger“ in Westfalen.

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Lautstarker Gegenprotest – Nach Tod von “SS-Siggi” – Neonazis ziehen durch Dortmund

In Dortmund war die Polizei wegen eines Trauermarschs von Neonazis mit einem Großaufgebot im Einsatz. Dieser setzte sich am Nachmittag in Bewegung. Überall entlang der Route gab es Gegenprotest. Rechtsextreme sind am Samstag in einem “Trauermarsch” für den verstorbenen Neonazi Siegfried Borchardt durch Dortmund gezogen. Zum Start der Versammlung gegen 14 Uhr am Hauptbahnhof kontrollierte die Polizei die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stichprobenartig. Wie ein t-online Reporter berichtete, trugen viele Rechtsextreme szenetypische Kleidung und Symbole. Um 15.40 Uhr setzte sich der Zug in Bewegung, begleitet von engen Polizeiketten. Dieser war mit 250 Teilnehmer angemeldet. Laut Polizeiangaben vom frühen Nachmittag hatten sich insgesamt 480 Personen vor Ort eingefunden. Die Beamten hatten demnach mit noch deutlich mehr Neonazis gerechnet. Nach Tod von “SS-Siggi”: Experte warnt vor NS-Verherrlichung Zunächst verlasen die Anmelder der Versammlung gegen kurz nach 15 Uhr die durch die Polizei festgelegten Auflagen. Demnach wurden zahlreiche für das rechtsextremistische Spektrum typische Sprüche und Plakataufschriften verboten. Außerdem durften die Neonazis während des Marsches keinen Alkohol konsumieren.

via t-online: Lautstarker Gegenprotest  – Nach Tod von “SS-Siggi” – Neonazis ziehen durch Dortmund

Aufmarsch führt vom Hauptbahnhof bis zum Wilhelmplatz in Dorstfeld – Am Samstag gibt es einen „Trauermarsch“ von Neonazis und viel Gegenprotest

Am Samstag (9. Oktober 2021) gibt es einen „Trauermarsch“ der Dortmunder Neonazis für Siegfried „SS-Siggi“ Borchardt vom Hauptbahnhof nach Dorstfeld und entlang der Route mehrere Protestversammlungen von Demokrat:innen und Antifaschist:innen gegen den Nazi-Aufmarsch. Erwartet werden mehrere hundert Rechtsextreme aus dem In- und Ausland, die den Tod der Dortmunder Galionsfigur für einen Aufmarsch nutzen wollen. Sie wollen damit der schwächelnden rechtsextremen Szene wieder etwas Aufwind geben.

via nordstadtblogger: Aufmarsch führt vom Hauptbahnhof bis zum Wilhelmplatz in Dorstfeld – Am Samstag gibt es einen „Trauermarsch“ von Neonazis und viel Gegenprotest

#MecklenburgVorpommern – #AfD-Fraktion engagierte Firma hinter #Desinformationsportal – #schauhin #hetzer #lügenafd #fckafd #UnserMitteleuropa

Die AfD-Landtagsfraktion in Mecklenburg-Vorpommern nimmt die Dienste einer dubiosen Briefkastenfirma aus London in Anspruch, die auch verdeckt in die Kampagne gegen eine Landesverfassungsrichterin verwickelt ist. Die Fraktionen der Linken und der SPD fordern Aufklärung, der Verfassungsschutz prüft den Fall. Die AfD-Fraktion im mecklenburg-vorpommerschen Landtag steht wegen ihrer Nähe zu der Beratungsfirma zweier Österreicher in der Kritik. Eine Recherche von netzpolitik.org hatte ergeben, dass sie New Network Communications (NNC) engagiert hat. Politisch heikel macht die Verbindung vor allem, dass die Agentur mit angeblichem Sitz in Großbritannien auch die rechte Desinformationswebsite „Unser Mitteleuropa“ betreibt. In seinen Artikeln hetzt das Portal gegen Geflüchtete und verbreitet Zweifel am Klimawandel und an Coronaimpfungen. Der Rechtsextremismusforscher Andreas Peham vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands sagte, „Unser Mitteleuropa“ sei „an der Grenze zum Neonazismus angesiedelt“. Die AfD-Fraktion im Landtag von Schwerin nimmt die Dienste der Betreiberfirma trotzdem in Anspruch. „Der Schulterschluss zwischen der hiesigen AfD-Fraktion und einer ominösen Briefkastenfirma, welche zum Ziel hat, Unwahrheiten in die Welt zu setzten, wäre nicht überraschend“, sagte Simone Oldenburg, Vorsitzende der Linksfraktion, gegenüber netzpolitik.org. „Desinformation und alternative Wahrheiten gehören auch ins Repertoire der AfD-Landtagsfraktion.“ (…) Fest steht, dass sich die AfD-Fraktion von der Beratungsfirma ihre Website gestalten ließ. Ob es wirklich dabei blieb, ist nicht bekannt. Doch es gibt Anzeichen, dass die Verbindung zwischen NNC und der Fraktion über bloßes Webdesign hinaus gehen könnte. Eine inhaltliche Auswertung ergab, dass „Unser Mitteleuropa“ AfD-Anliegen aus Mecklenburg-Vorpommern in seinen Artikeln auffällig häufig thematisiert. Zudem betreibt NNC nach Recherchen von netzpolitik.org verdeckt eine Kampagnenwebsite, die Barbara Borchardt, Richterin am Landesverfassungsgericht, scharf angreift und Verschwörungserzählungen verbreitet. Die AfD-Fraktion und ihr Vorsitzender Nikolaus Kramer wollten auf Anfrage nicht beantworten, ob dies in ihrem Auftrag geschieht. Auch ließen sie offen, wie viel Geld die Fraktion den Hintermännern von „Unser Mitteleuropa“ bezahlt habe und ob sie dafür auf Fraktionsmittel zurückgegriffen habe. Die Vorsitzende der Linksfraktion Simone Oldenburg fordert Aufklärung. „Sollten Steuergelder gezielt in anonyme Hetzkampagnen fließen, wäre das ein Fall für den Landesrechnungshof und muss entsprechend geahndet werden.“ (…) Die beiden Eigentümer der Betreiberfirma NNC wollten unsere Fragen nicht beantworten. Einer der beiden Männer arbeitete vergangene Woche noch als Pressereferent im österreichischen Klimaschutzministerium. Er wurde dort seither freigestellt.

via netzpolitik: Mecklenburg-Vorpommern – AfD-Fraktion engagierte Firma hinter Desinformationsportal

Im #Mordfall #SamuelYeboah wurde nach 30 Jahren ein #Tatverdächtiger ermittelt – Der Verdacht lag nahe – #terror

Es hat fast 30 Jahre gedauert: Die Polizei hat im Mordfall Samuel Yeboah, der am 19. September 1991 bei einem Brandanschlag auf eine Flüchtlings­unterkunft in Saarlouis starb, kürzlich einen Verdächtigen ermittelt. Der 49jährige Peter S. steht im Verdacht des Mordes und des 18fachen Mord­versuchs. Zudem fanden Durchsuchungen bei vier weiteren Personen in Saarlouis statt, festgenommen wurde allerdings niemand, auch nicht der Tatverdächtige. Samuel Yeboah war der erste Tote, der in der bundesweiten Welle rassis­tischer Gewalttaten Anfang der neunziger Jahre Opfer eines Brandanschlags wurde. Damals stellte die Polizei die Ermittlungen bereits nach elf Monaten ein. Im vergangenen Jahr allerdings nahm die Bundesanwaltschaft die Mordermittlungen im Fall von Yeboah wieder auf, da es ihr zu­folge Hinweise gab, die eine »staatsschutzspezifische Tat von besonderer Bedeutung« vermuten ließen. Zudem soll eine polizeiinterne Arbeitsgruppe Fehler untersuchen, die bei den Ermittlungen der neunziger Jahre gemacht wurden. Die Gewalttätigkeit der saar­ländischen Nazis und die Nähe zu rechtsterroristischen Gruppen wie dem NEK und dem Milieu des NSU waren bekannt. Der Verdächtige Peter S. ist seit langem als militanter Neonazi bekannt. Eine Sprecherin der Antifa Saar / Projekt AK sagte der Jungle World: »Peter S. wird in antifaschistischen Recherchen als eine zentrale Figur der Saarlouiser Naziszene der neunziger Jahre beschrieben. Gemeinsam mit Markus M. und Peter St. stand er für uns immer im engen Zusammenhang mit diesem Brandanschlag. Er hatte sich damals in der Szene sogar damit gebrüstet, dass sie in der Tatnacht am Tatort gewesen seien.« Der Sprecherin zufolge gehörte der Verdächtige zu bundesweit gut vernetzten Kreisen, die damals »zum bewaffneten Straßenkampf und zu Angriffen auf linke Zentren« aufgerufen hätten und mit solchen Attacken auch regelmäßig in Erscheinung getreten seien. Die Antifa Saar / Projekt AK hat auf ihrer Website umfangreiches Material zu Peter S. veröffentlicht. Im Oktober 1992 wurde Peter S. festgenommen, nachdem er gemeinsam mit elf Naziskins einen Studenten brutal zusammengeschlagen und schwer verletzt hatte. Unter den Festgenommenen war auch ein Mitglied des ­»Nationalen Einsatzkommandos« (NEK), eine rechtsterroristische Gruppe, die im politischen Straßenkampf und bei sogenannten zentralen Aktionen ­eingesetzt werden sollte. Bei den Durchsuchungen der Wohnungen und PKW der Täter fand die Polizei rechtsextremes Propagandamaterial, Todeslisten und Waffen. Dies geht aus einem damaligen Artikel der Saarbrücker Zeitung hervor. Informationen des Spiegel zufolge wurde Peter S. des Weiteren während des Rudolf-Hess-Marsches am 17. August 1996 in Worms festgenommen, an dem etwa 200 Nazis teilnahmen.(…) 1996 war S. als Ordner auf einer ­Demonstration gegen Linke, zu der die NPD und ihre Jugendorganisation überregional aufgerufen hatten, in Saarlouis im ­Einsatz. Dort trat als Redner auch der bekannte Neonazi Siegfried Borchardt (»SS-Siggi«) aus Dortmund auf. Etwa zu dieser Zeit gehörte S. mit Markus M. und Peter S. zur »Kameradschaft Horst Wessel Saarlautern«, die mit Schulungen und Training versuchte, die organisierten Nazistrukturen zu stärken. (…) Bei einer Durchsuchung in den späten Neunzigern fand die Polizei bei einem von ihnen eine Pumpgun, einen Revolver, eine selbstgebastelte Pistole, ein Gewehr, eine Panzerfaust, einen Mörser, Munition, selbstgebastelte Rohrbomben und Propagandamaterial, bei einer weiteren im Jahr 2009 ­Bomben, Sprengstoff und kistenweise Munition. Markus M. ist weiterhin regelmäßig bei Aufmärschen von Nazikameradschaften wie der »Kameradschaft Rheinhessen«, »Die Rechte Südwest« und der »Kameradschaft Nationaler Widerstand Zweibrücken« zu sehen. Die Gewalttätigkeit der saarländischen Nazis und ihre Nähe zu rechts­terroristischen Gruppen wie dem NEK und dem Milieu des NSU waren bekannt. Das wirft die Frage zu den Ermittlungen im Mordfall Samuel ­Yeboah auf: Warum wurde Peter S. nicht schon früher als Verdächtiger ermittelt? Ein Grund könnte sein, dass saarländische Behörden und die Lokal­politik das gefährliche Nazimilieu verharmlosten oder gar dessen Existenz leugneten. (…) Dass nun, nur ein halbes Jahr nach der Wiederaufnahme der Ermittlungen durch die Generalbundesanwaltschaft, ein Tatverdächtiger ausfindig gemacht wurde, ist ein Indiz für die Fehlerhaftigkeit der früheren Ermittlungen. Im Gespräch mit der Jungle World sagte die stellvertretende Vorsitzende der Linkspartei und Sprecherin für antifaschistische Politik der Linksfraktion im Bundestag, Martina Renner, dazu: »Es ist ein offenes Geheimnis gewesen, dass Peter S. zur Tatzeit am Tatort war. Umso unverständlicher erscheint es, dass die damaligen Ermittlungen derartig schnell eingestellt wurden.« Renner führt dies auf »teils ausgeprägte Sympathien der saarländischen Be­hörden für die lokale Naziszene« und die »bagatellisierende Haltung der ­Lokalpolitik« zurück, die »ein Nährboden für Dutzende von Übergriffen und Anschlägen, die folgten«, gewesen seien. Doch nicht nur die Ermittlungsbehörden seien hierbei ins Auge zu fassen. »Vieles deutet darauf hin, dass Peter S. als V-Person für den saarländischen Verfassungsschutz tätig war und hierdurch gegebenenfalls geschützt wurde«, sagt Renner.

via jungle: Im Mordfall Samuel Yeboah wurde nach 30 Jahren ein Tatverdächtiger ermittelt – Der Verdacht lag nahe

siehe auch: Zur Person: Peter Schlappal, der Hauptverdächtige im Mordfall Samuel Yeboah ist seit Jahrzehnten bekannt. In zahlre­ichen Veröf­fentlichun­gen von antifaschis­tis­chen Grup­pen wurde Peter Schlap­pal immer wieder auch im Kon­text recht­en Ter­rors benan­nt. So in ein­er Zusam­men­stel­lung der Autonomen Antifa Saar­brück­en zu einem Über­fall durch Neon­azis auf einen Stu­den­ten in Saar­brück­en im Jahre 1992 oder auch in unser­er Broschüre „Kein schön­er Land…“ aus dem Jahr 2000. Wir möcht­en hier nochmal kurz zusam­men­fassen um wen es sich dabei handelt.