Wegen Gender-Debatte im Live-TV: Heino droht Konzertabsage – #KickHimOut #sexistischeKackscheisse

Vor laufenden Kameras schimpfte Schlagerstar Heino im „Sat.1-Frühstücksfernsehen“ übers Gendern. Das hat jetzt Konsequenzen: Ein Konzert-Veranstalter hat keine Lust mehr auf einen Heino-Auftritt. Update vom 22. September 2023: Heino (84) hat sich mit seinen öffentlichen Aussagen zum Thema Gendern keine Freunde gemacht. Der Schlager-Star meckerte live im „Sat.1-Frühstücksfernsehen“ über die gendergerechte Sprache und bekam dafür online einen regelrechten Shitstorm. Der Sender nahm die entsprechende Folge bereits aus der Mediathek – doch jetzt drohen weitere Konsequenzen für Heino: Ein Veranstalter möchte ihn nicht mehr auf seiner Bühne sehen. Der Schweizer Reto Hanselmann beschwerte sich gegenüber der Tageszeitung Blick über die Aussagen des Sängers. Er habe ihn für seine „Handelmann‘s Wiesn“ in Zürich gebucht, scheint derzeit aber wenig Lust auf den Auftritt zu haben. „Ich teile die Aussagen von Heino in keiner Art und Weise. Unsere Partys stehen allen Menschen offen, ich setze auf Respekt und Toleranz“, hielt er fest. (…) Heino (84) lässt sich keine sprachlichen Tabus aufzwängen! Der Schlager-Star hat gerade ein neues Album herausgebracht. Auf der Platte „Lieder meiner Heimat“ sind auch heiß diskutierte Songs wie „Layla“ oder „10 nackte Friseusen“ zu finden. Die Lieder stehen in der Kritik – sie seien nicht gendergerecht. Dem Musiker reicht es jetzt: Im TV meckerte er übers Gendern sowie über Rassismus- und Diskriminierungsvorwürfe.

via merkur: Wegen Gender-Debatte im Live-TV: Heino droht Konzertabsage

Polizei erteilt Klebeverbot: „Letzte Generation“ will Berlin-Marathon trotzdem stören

Die Polizei bereitet sich auf mögliche Störungen durch Klimaaktivisten vor und untersagt Klebeaktionen entlang der Marathonstrecke. Die „Letzte Generation“ will trotzdem stören. Nach der Farbattacke auf das Brandenburger Tor durch Aktivisten der „Letzten Generation“ bereitet sich die Berliner Polizei auf mögliche Störungen des Berlin-Marathons am Wochenende vor. Per Allgemeinverfügung verbietet die Polizei der Klimaschutzgruppe jegliche Versammlungen „im Zusammenhang mit Klimaprotesten“, konkret Blockaden und Aktionen entlang der Marathon-Strecke, bei denen sich Aktivisten festkleben oder -ketten. Auch Versammlungen an und auf der Stadtautobahn sind untersagt. Bei Verstößen droht ein Bußgeld in Höhe von 2000 Euro pro Person. Trockenheit gut für „Letzte Generation“ Rätselhafter Farbstoff am Brandenburger Tor haftet besonders stark Das Verbot wurde am Freitag per Allgemeinverfügung veröffentlicht. Diese gilt von Sonnabend, 8 Uhr, bis Sonntag, 24 Uhr. Damit kann die Polizei bei Blockaden sofort einschreiten, sie muss die Klimakleber nicht mehrmals zum Verlassen der Straße auffordern und ihre Maßnahmen ankündigen. Die „Letzte Generation“ zeigte sich unbeirrt und teilt am Freitagmorgen mit: „Weil darüber scheinbar Unklarheit herrscht: Ja, wir unterbrechen den Berlin-Marathon. Vor der Klimakatastrophe können wir nicht davonrennen.“ Zuvor lagen der Polizei noch keine konkreten Hinweise auf mögliche Störaktionen der Aktivisten vor. „Wir haben die sozialen Medien im Blick“, sagte eine Sprecherin. Bereits am Sonnabend plant die „Letzte Generation“ einen Protestmarsch, der am Nollendorfplatz stattfinden soll. Die Polizei habe sich darauf vorbereitet, um die Skaterstrecke des Berlin-Marathons vor Aktionen zu schützen.

via tagesspiegel: Polizei erteilt Klebeverbot: „Letzte Generation“ will Berlin-Marathon trotzdem stören

Klage gegen Schultheater-Stück :„Danke dafür, AfD!“

Die AfD zog gegen ein Theaterstück einer Osnabrücker Gesamtschule vors Verwaltungsgericht Hannover. Das Stück ist aber von der Kunstfreiheit gedeckt. Hätten die Lehrer einschreiten müssen, als ihre Schüler an der Osnabrücker Gesamtschule Schinkel ein Stück mit dem Titel „Danke dafür, AfD!“ schrieben, probten und aufführten? Das ist die Kernfrage im Prozess, den die AfD Niedersachsen vor dem Verwaltungsgericht Hannover gegen das niedersächsische Kultusministerium angestrengt hat. Das Stück kam 2019 zur Aufführung, schulintern. Drei Termine gab es, zu denen rund 70 Leute kamen. Ein vierter Termin wurde abgesagt. Das von den Schülern selbst verfasste Stück basiert auf Tweets von AfD-Funktionären, aus denen die Teilnehmer des Kurses „Darstellendes Spiel“ im 11. Jahrgang kleine Szenen entwickelten – mit den Mitteln des dokumentarischen Theaters wurden interaktiv verschiedene Orte des Schulgebäudes bespielt, durch das sich die Zuschauer bewegen mussten. Die AfD sieht sich von verschiedenen Szenen verunglimpft. Das Theaterstück unterstelle ihr unter anderem, für ein „arisches“ Familien- und völkisches Weltbild einzutreten, pauschale Ausländerfeindlichkeit zu propagieren, für einen Schießbefehl gegen Geflüchtete einzutreten, Gewalt zu befürworten, Antisemitismus zu relativieren und eine „Machtergreifung“ anzustreben. Das entspreche so nicht den Positionen der Partei, erläuterte ihr Anwalt vor Gericht. Andauernd würden außerdem Bezüge zum NS-System hergestellt und derbe persönliche Beleidigungen ausgesprochen. (…) Unbestreitbar geht das Stück mit der AfD hart und polemisch ins Gericht. Die Frage ist aber: Dürfen Schüler das? Die AfD macht geltend, hier habe die Schule ihre Neutralitätspflicht verletzt, die Lehrer hätten mäßigend einwirken müssen. „Wenn die Schüler beschlossen hätten, einen Porno aufzuführen, hätte man das doch auch nicht zugelassen“, argumentiert der AfD-Anwalt. Dem gegenüber steht die Kunstfreiheit der Schüler und Schülerinnen und das erklärte pädagogische und didaktische Ziel, sie sich selbst eine Meinung bilden und diese mit künstlerischen Mitteln ausdrücken zu lassen. Eine Indoktrination seitens der Lehrer vermochte das Gericht jedenfalls nicht zu erkennen – die Schüler hatten nämlich zuvor alle Stückvorschläge der Lehrkräfte abgelehnt. Und auch die detaillierte Darstellung der Entstehung des Stückes legte nahe, das es eben tatsächlich auf dem Mist der Schülerinnen und Schüler gewachsen war. Die Förderung dieser Art von Eigenini­tiative findet sich auch ausdrücklich im Kerncurriculum Darstellendes Spiel wieder, das das Gericht ebenfalls heranzog.

via taz: Klage gegen Schultheater-Stück :„Danke dafür, AfD!“

Neonazis der „Heimat Dortmund“ fühlen sich rassistisch behandelt – Museum Zeche Zollern hält weiterhin an „Safer Space“ in der Ausstellung zu Kolonialismus fest

Museum Zeche Zollern hält weiterhin an „Safer Space“ in der Ausstellung zu Kolonialismus fest Die Ausstellungswerkstatt der Sonderausstellung „Das ist kolonial.“ läuft in Dortmund-Bövinghausen. Website: Zeche-Zollern Wer das LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund zur Zeit telefonisch oder per Mail erreichen möchte hat schlechte Chancen. Der Grund ist eine Hetzkampagne des AfD-nahen Mediums „Antenne Frei“ und des rechtsextremen Dortmunder Ortsverbands der NPD „Heimat Dortmund“. Diese ruft dazu auf, am Samstag (2. September 2023) den Zutritt zu der Sonderausstellung „Das ist kolonial“ in den „Safer Space“ Zeiten für nicht-weiße Menschen einzufordern. Die Dortmunder Polizei ist informiert. Rückzugsort für BIPoC in der Sonderausstellung „Das ist kolonial.“ Im März diesen Jahres eröffnete die Sonderausstellung „Das ist kolonial.“ im Dortmunder LWL-Museum Zeche Zollern als Vorläufer des Themenjahres „(Post)Kolonialismus” im Jahr 2024. Im Stadium der Planung entschied sich das Organisationsteam bereits für die Errichtung eines „Safer Spaces“ (Rückzugsort/Schutzraum) für BIPoC-Personen (Selbstbezeichnung von Black, Indigenous, People of Color). Die Ausstellung ist innovativ gestaltet und aufgebaut. Website:Zeche-Zollern Anschließend entschied sich das Museum dazu, den Wunsch zu äußern, samstags von 10 bis 14 Uhr die Ausstellungsräume BIPoC-Personen zu überlassen. Erfahrungsgemäß sei das Museum auf eine positive Resonanz weißer Besucher:innen gestoßen, teilt die wissenschaftliche Referentin für Bildung und Vermittlung der Zeche Zollern mit. Außerdem sei diese Entscheidung, die seit Eröffnungsbeginn Anfang März besteht, vorfallsfrei akzeptiert worden. „Der LWL hat die richtige und wichtige Entscheidung getroffen, nichtweißen Menschen einen Safe Space einzurichten, in dem sie sich über das hochsensible Thema (Post)Kolonialismus austauschen können, ohne dabei durch Diskriminierungserfahrungen eingeschränkt zu werden, denen sie sich im Alltag nicht ohne weiteres entziehen können“, bewertet Hannah Rosenbaum, Sprecherin der Dortmunder GRÜNEN, die Schaffung von „Safer Spaces“ zum Besuch der Ausstellungswerkstatt „Das ist kolonial.” in der Zeche-Zollern. Video des AfD-nahen Mediums „Antenne-Frei“ entfachte massive Anfeindungen Nachdem zuerst das Nachrichtenportal „Nius“ um Ex-Bild-Chefredakteur Julian Reichelt auf den „Safer Space“ der Sonderausstellung aufmerksam machte, griff auch das lokale AfD-nahe Medium „Antenne Frei“ das Thema auf. So kursiert ein Video des Mediums im Netz, wo zu sehen ist, wie die Reporter:innen das LWL-Museum Zeche-Zollern besuchen und anwesende Mitarbeiter:innen mit dem Vorwurf des „Rassismus gegen weiße Menschen“ konfrontieren.

via nordstadtblogger: Neonazis der „Heimat Dortmund“ fühlen sich rassistisch behandelt Museum Zeche Zollern hält weiterhin an „Safer Space“ in der Ausstellung zu Kolonialismus fest

Urteil des #Menschenrechtsgerichts – Russland muss #PussyRiot entschädigen

Im Februar 2014 wurden Mitglieder der Punkband während einer Performance verprügelt. Nun verurteilte das Menschenrechtsgericht Russland zu einer Geldstrafe – die Auszahlung gilt aber als unwahrscheinlich. Von Gigi Deppe, SWR Die Nachrichtenagentur AP und andere Medien zeigen den Vorfall vom Februar 2014 im russischen Sotschi bei YouTube: Eine kleine Gruppe leicht bekleideter junger Frauen setzt sich Sturmhauben auf und fängt an zu singen.Schnell tauchen sogenannte Kosaken auf, Männer in altertümlichen Uniformen, die mit einer Peitsche auf sie einschlagen und sie misshandeln, sogar noch, als eine auf dem Boden liegt. Aber die jungen Frauen hören nicht auf zu singen – der Refrain: “Putin wird euch beibringen, das Vaterland zu lieben.”Ihnen wird Tränengas ins Gesicht gesprüht. Sie werden gewaltsam an den Armen gezerrt. Und dem Gitarristen, der das Lied begleitet, wird die Gitarre auf den Kopf geschlagen, so dass er blutet. Da die uniformierten Männer in Russland nicht juristisch verfolgt wurden, wandten sich die Aktivistinnen an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg. Es ist das zweite Mal, dass dieser Gerichtshof sich mit staatlichen Maßnahmen gegen die feministische Punkband Pussy Riot beschäftigte.Schon 2012 waren drei Mitglieder nach einer Aktion in einer Moskauer Kirche in Russland zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Damals entschieden die europäischen Richter, Russland müsse ihnen bis zu 16.000 Euro Entschädigung zahlen, weil sie nicht zu Gewalt oder Hass aufgerufen hätten.

via tagesschau: Urteil des Menschenrechtsgerichts Russland muss Pussy Riot entschädigen

ALS NAZIS BEZEICHNET – AfD-Gemeinderat aus Altensteig zeigt Grünen-Chefin Lang an

Bei einem Besuch in Altensteig im Nordschwarzwald soll Ricarda Lang die AfD als Nazis bezeichnet haben. Das hat nun Folgen. Sie wurde wegen Beleidigung angezeigt. Der AfD-Gemeinderat Marcus Lotzin aus Altensteig (Kreis Calw) hat Grünen-Parteichefin Ricarda Lang angezeigt. Anlass ist eine Aussage von Lang bei einer internen Veranstaltung des Calwer Kreisverbandes Anfang August. Das sagte eine Sprecherin der Grünen dem SWR. Lang, die Bundesvorsitzende der Partei, habe dort über die Kooperation mit der AfD in kommunalen Parlamenten gesprochen. “Keinen Anträgen der AfD zustimmen! Auch kleinste Kooperationen schaffen eine Eingewöhnung an die Nazis in Parlamenten. Besser eigene Anträge stellen und mit den demokratischen Parteien abstimmen!” So wird Lang auf der Homepage des Kreisverbandes zitiert. Der Altensteiger AfD-Gemeinderat Marcus Lotzin hat daraufhin Anzeige gegen die Grünen-Chefin erstattet.

via swr: ALS NAZIS BEZEICHNET AfD-Gemeinderat aus Altensteig zeigt Grünen-Chefin Lang an

Selbstbestimmungsgesetz: Vorbehalte ausgeräumt – Bundeskabinett soll Entwurf schnell verabschieden

Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass jeder Mensch in Deutschland sein Geschlecht und seinen Vornamen selbst festlegen kann. Das Innenministerium hatte zuletzt noch Bedenken. Bundesfamilienministerin Lisa Paus sieht die Vorbehalte gegen das von ihr und Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) vorgelegte Selbstbestimmungsgesetz ausgeräumt. „Das Bundesinnenministerium hatte noch Konkretisierungsbedarf bei der Nachverfolgbarkeit der Identität für die Sicherheitsbehörden, die berücksichtigt wurden“, sagte die Grünen-Politikerin dem Nachrichtenportal „The Pioneer“. Der Entwurf, der dem Tagesspiegel vorliegt, soll voraussichtlich an diesem Mittwoch vom Bundeskabinett verabschiedet werden. Künftig soll jeder Mensch in Deutschland sein Geschlecht und seinen Vornamen selbst festlegen und in einem einfachen Verfahren beim Standesamt ändern können. Das Gesetz richtet sich laut Familien- und Justizministerium an transgeschlechtliche, intergeschlechtliche und nicht-binäre Menschen. „Trans“ sind laut Gesetzentwurf Personen, die sich nicht oder nicht nur mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. „Inter“ bedeutet, angeborene körperliche Merkmale zu haben, „die sich nach medizinischen Normen nicht eindeutig als (nur) männlich oder (nur) weiblich einordnen lassen“. „Nicht-Binär“ wird als Selbstbezeichnung für Menschen, die sich weder als Mann noch als Frau identifizieren, definiert.

via tagesspiegel: Selbstbestimmungsgesetz: Vorbehalte ausgeräumt – Bundeskabinett soll Entwurf schnell verabschieden

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