Eine Plakataktion der Antifa warnte im Kiez vor dem Mann. Es soll sich um einen gewaltbereiten Extremisten handeln. Das sagt Bio Company dazu. Am vergangenen Sonnabend zogen 250 Neonazis der rechtsextremistischen Kleinstpartei „Der Dritte Weg“ durch Berlin-Hellersdorf. Es wurde mehrmals der Hitlergruß gezeigt, Medienvertreter angegriffen und die Polizei attackiert. Mit dabei soll auch ein Auszubildender der Lebensmittelkette Bio Company gewesen sein. Das zumindest wird dem jungen Mann vorgeworfen – sowohl im Internet als auch mittels einer Plakataktion im Kiez rund um die Filiale in der Boxhagener Straße in Berlin-Friedrichshain. Dort soll der Ausbildungsplatz des Mannes gewesen sein. Die Vorwürfe im Internet sind unterzeichnet mit „Antifa Berlin“. Sie werden auch auf der Internetseite Indymedia verbreitet, die vom Verfassungsschutz als linksextrem eingestuft ist. Seit Montagmorgen warnen etliche Plakate im Kiez rund um den Boxhagener Kiez vor dem jungen Mann. Das Plakat in den Farben der Bio Company wirkt wie eine Werbung der Firma. Dort steht: „Es bedient sie: gewalttätiger Neonazi.“ Auf dem Plakat wird der vollständige Name des jungen Mannes genannt. Dort steht auch: „Nicht nur naturverbunden, sondern auch nationalsozialistisch.“ Darüber, ob der junge Mann in der Firma als rechtsextrem bekannt ist, äußerte sich die Firma nicht. Nach Informationen der Berliner Zeitung soll der Mann am Dienstagmorgen von der Bio Company entlassen worden sein. Das Unternehmen bestätigte das nicht. Aus Gründen des Datenschutz könne man sich zu Personalfragen nicht äußern, sagte eine Sprecherin. Der Mann soll als Mitglied der Jugendorganisation des „Dritten Wegs“, der Nationalen Revolutionären Jugend (NRJ), auf der Demo am Stadtrand vergangenen Sonnabend mit einem Megafon die Teilnehmer angeheizt haben. (…) Fotos, die von der Antifa gezielt auf solchen Demonstration von den Teilnehmern aufgenommen wurden, sollen auch den jungen Mann zeigen – in der unverkennbaren grünen Kluft der Partei, mit lorbeerumranktem Logo auf der Brust. Doch nicht nur die Teilnahme an rechtsextremen Demonstrationen wird dem Mann vorgeworfen. Er soll, so der Vorwurf, bei einer Neonazi-Attacke am Ostkreuz im Juli vergangenen Jahres beteiligt gewesen sein. Damals waren zehn Personen, die sich der antifaschistischen Demonstration „Nach den Rechten schauen“, die von Kaulsdorf nach Hellersdorf führen sollte, anschließen wollten, unvermittelt angegriffen worden. Es gab mehrere Verletzte. Etwa 15 vermummte Personen, offenbar Neonazis, hatten sie mit Reizgas, Schlagstöcken und Schlagringen attackiert. Zu der Plakataktion am Boxhagener Platz teilte Bio Company mit: „Wir sind genau so schockiert wie unsere Kund*innen! Wir haben gestern Morgen durch die Plakate im Kiez von der Situation erfahren und uns die Sache direkt angeschaut“, teilte die Firma mit. „Wir werden schnellstmöglich handeln. Wir möchten außerdem klarstellen, dass wir für Weltoffenheit und Toleranz stehen und Diskriminierung und Rassismus keinen Platz bei der Bio Company haben.“
via berliner zeitung: Bio Company schmeißt offenbar Azubi raus: Er soll ein Neonazi sein