AfD-Enthüllungsbuch – Rechter Verleger #Kubitschek scheitert mit seinem Antrag – #loser #schauhin

Der rechte Verleger Götz Kubitschek ist bis auf Weiteres mit seinem Versuch gescheitert, juristisch gegen eine Passage des Enthüllungsbuchs „Inside AfD. Der Bericht einer Aussteigerin“ von Franziska Schreiber vorzugehen. Das Landgericht in Halle (Saale) wies einen Kubitscheks Antrag auf einstweilige Verfügung ab und setzte zugleich einen Termin für eine mündliche Verhandlung am 11. September an. Kubitschek gilt als einer der Vordenker der neuen deutschen Rechten. Er sieht sich verleumdet durch eine Passage in dem Buch. In dieser heißt es, er habe zusammen mit AfD-Rechtsaußen Björn Höcke Reden des nationalsozialistischen Propagandaministers Joseph Goebbels analysiert. „Daraus leiteten sie Höcke-Reden mit modifizierten Versatzstücken ab“, ist in Schreibers Buch zu lesen. Rechtsaußen der AfD, so Schreiber, studierten allgemein Bücher, Reden und Lehrmaterialien aus dem Nationalsozialismus mit „heiligem Ernst“, „weil sie die Formel suchen, die in den Dreißigerjahren zum Erfolg geführt hat“. (…) Götz Kubitschek ist selbst kein Mitglied der AfD, gilt aber als führender Intellektueller im Umkreis des rechten „Flügels“ der Partei und wird auch mit Pegida und den Identitären in Verbindung gebracht. Auf der Seite seiner Online-Publikation „Sezession“ setzt er sich gegen Schreibers Darstellung zur Wehr. Er klagt außerdem über den aus seiner Sicht späten mündlichen Verhandlungstermin: „Und was soll das dann noch bringen? Ein ganzer Monat ungestörten Vertriebs eines Bestsellers, in dem eine schwerwiegende Lüge steht […]“

via mz web: AfD-Enthüllungsbuch Rechter Verleger Kubitschek scheitert mit seinem Antrag

Breiter gesellschaftlicher Widerstand gegen Höcke-Auftritt bei Pegida-Demonstration

In Dresden formiert sich breiter gesellschaftlicher Widerstand gegen eine für diesen Montag geplante Pegida-Demonstration, zu der der Thüringer AfD-Landesvorsitzende Björn Höcke erwartet wird. CDU, FDP und Sächsische Bibliotheksgesellschaft rufen zu einer Kundgebung auf dem Neumarkt auf. Die Frauenkirche und die Kreuzkirche in Dresden laden zu Friedensgebeten ein. Und auch linke Gruppen sowie die Linkspartei wollen protestieren. In der AfD selbst ist Höckes Auftritt umstritten. Unter dem Motto “Demokratie braucht Rückgrat” wird für Montag in Dresden zu Protesten gegen einen Auftritt des Thüringer AfD-Politikers Björn Höcke auf der wöchentlichen “Pegida”-Demonstration aufgerufen. In einem verbreiteten gemeinsamen Aufruf der Kreisverbände der Dresdner CDU und FDP und der Sächsischen Bibliotheksgesellschaft heißt es, Ziel sei es, gemeinsam mit vielen Einwohnern der Stadt auf dem Dresdner Neumarkt an diesem Tag für demokratische Grundwerte ein- und als Bürgergesellschaft zusammenzustehen.
Auch Roland Kaiser unter den Erstunterzeichnern. Unterstützt wird der Aufruf demnach unter anderem vom Landesverband Sachsen der Jüdischen Gemeinden, der katholischen Kirche, der evangelischen Landeskirche und vielen Privatpersonen, darunter Verantwortungsträger aus Politik, Kunst, Sport und Wissenschaft. Erwartet würden etwa 1.000 Teilnehmer. Zu den Erstunterzeichnern gehören unter anderen Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), der neue Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz (CDU), Schlagerstar Roland Kaiser, der Dresdner evangelische Superintendent Albrecht Nollau und der frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP). Die Organisatoren rechnen mit rund 1.000 Teilnehmern. Kirchen und weitere Gruppen rufen ebenfalls zum Protest auf Die Frauenkirche und die Kreuzkirche in Dresden laden zudem am Montagabend zu Friedensgebeten ein.

via mdr: Breiter gesellschaftlicher Widerstand gegen Höcke-Auftritt bei Pegida-Demonstration

Rassismus-Skandal in Portugal – Porto-Stürmer Marega verlässt Spielfeld nach Affenlauten

Keine 48 Stunden nach der rassistischen Beleidigung von Würzburg-Profi Kwadwo in Münster gibt es in der portugiesischen Liga den nächsten Skandal. Porto-Stürmer Marega verließ aus Protest das Spielfeld. Der Sieg von Bayer Leverkusens Europa-League-Gegner FC Porto bei Vitoria Guimarães ist von einem Eklat überschattet worden. Wenige Minuten nach seinem Siegtor zum 2:1 (1:0) in der 60. Minute verließ Torschütze Moussa Marega das Spielfeld und reagierte damit offenbar auf rassistische Beleidigungen, wie die Zeitung “Diario de Noticias” berichtete. Mitspieler und Profis von Gastgeber Guimarães versuchten, den Fußball-Nationalspieler aus Mali zu beruhigen und offenbar zum Weiterspielen zu bewegen, der aufgebrachte 28-Jährige war jedoch in minutenlangen, erregten Diskussionen nicht dazu zu bewegen. Marega ließ sich auswechseln und streckte auf dem Weg in die Kabine mit Blick Richtung Tribüne beide Daumen nach unten und zeigte einigen Zuschauern, die ihn weiter provozierten den Mittelfinger.

via t-online: Rassismus-Skandal in Portugal – Porto-Stürmer Marega verlässt Spielfeld nach Affenlauten

Dark ops: Isis, the far-right and the gamification of terror

Julia Ebner went undercover to study how extremists are using video-game techniques — with deadly real-world consequences. Have you ever imagined that it’s all just a game? Preparing to give a speech, going into an important meeting, scheduling a romantic date, even simple things like doing the groceries or paying the bills? (…) For me, adding game-playing elements to situations that are not games — a concept called gamification — is a wonderful thing. Getting lost in an imagined world where reality isn’t more than a simulation, a thought experiment, can be oddly comforting. But like so many brilliant innovations, this can also be used as a weapon. When a far-right gunman livestreamed his attack on two Christchurch mosques in New Zealand in March 2019, the first comment to appear beneath the video said: “Get the high score.” The second one asked: “Is this a Larp?” Larps, short for Live Action Role Plays, are games in which the participants physically embody their characters. To some of those users observing events unfold on the far-right extremist 8chan forum, this was still a game. Even after watching the perpetrator shoot dozens of Muslims in real time, they were unable to grasp that 51 innocent civilians had just been killed. Some sympathisers of the Christchurch attacker were quick to create video-game-style remixes of the livestreamed atrocity, which was filmed from a first-person shooter perspective. The loss of reality was by design. The attack had been carefully orchestrated as an entertainment programme for those who lurk in the darkest parts of the internet.Seen in this context, gamification seems to be a particularly 21st-century phenomenon. Its roots, however, go back a lot further and stem from a far more wholesome source.

via financial times: Dark ops: Isis, the far-right and the gamification of terror

Rechtsextremistische Terrorzelle – Großgermanen in U-Haft

Sie fantasieren von Odin und Walhall: Jetzt sitzen zwölf Mitglieder der „Gruppe S.“ in Haft. Der Vorwurf: die Planung von Anschlägen. Es ist spät am Donnerstagabend, als Thomas N. auf seinem Facebook-Profil eine Botschaft teilt. „Widerstand ist der einzige Weg! Wir bleiben unbeugsam“, schreibt er. Der 35-Jährige verbreitet dort viel, berichtet von gefährlichen Chemtrails, die die Luft vergiften, kritisiert den sogenannten Schuldkult der Deutschen und ihrer Vergangenheit und teilt die Auffassung der Reichsbürger, die Bundesregierung sei illegal im Amt. Über die Antifa schreibt Thomas N.: „Es wird Zeit diesen Dreck zu beseitigen.“ Der Spruch vom Widerstand stammt von einer Fanseite für die rechtsextreme Vereinigung „Wodans Erben Germanien“. Thomas N. teilt sie, es ist sein vorerst letzter Post. Am nächsten Morgen gegen sechs Uhr nimmt die Polizei ihn fest. (…) Bei der Recherche über diese Männer stößt man auf Reichsbürger und Bürgerwehren, Kameradschaften, Odin und Walhalla, Holocaustleugner, AfD-Funktionäre, Hetzer und Männer mit Mordfantasien. Die „Gruppe S.“ ist ein Albtraum jeder Sicherheitsbehörde. Die Suche nach ihr beginnt bei dem mutmaßlichen Kopf der Gruppe, nach dem die Ermittler sie auch benannt haben: Werner S. (…) Im Internet kann man nachvollziehen, was den 53-jährigen Werner S. umtreibt. Bei Facebook nennt er sich „Werner Schmidt“, er hat knapp 200 Freunde, darunter viele Männer mit Neonazi-Symbolik, auch einen AfD-Funktionär, ein Vorstandsmitglied des Kreisverbandes Börde in Sachsen-Anhalt. Ein Facebook-Freund von ihm schreibt Mitte Dezember: „Die Zeit ist nahe an der die Geister der Ahnen sich erheben und mit und für Germaniens Freiheit zu streiten.“ Werner S. antwortet: „Bereit Kamerad!!“ „Werner Schmidt“ ist nicht Werner S.’ erster Face­book-Account, mindestens einer wurde Ende 2019 gelöscht. S. und seine Freunde machen sich darüber lustig, dass sie aus dem sozialen Netzwerk verbannt werden

via taz: Rechtsextremistische Terrorzelle – Großgermanen in U-Haft

Neonazis verletzen drei Polizisten – Großeinsatz in Löcknitz – #schauhin #nazischläger

Polizisten überprüften am frühen Sonntagmorgen Rechtsextreme, die sich in Löcknitz (Vorpommern-Greifswald) um ein Lagerfeuer versammelt hatten. Dabei griff ein 28-Jähriger die Einsatzkräfte unter anderem mit Tritten gegen den Kopf an. Nach seiner Festnahme versuchte ein rechter Mob den Mann zu befreien. Mehrere Neonazis haben am frühen Sonntagmorgen in Löcknitz (Vorpommern-Greifswald) zahlreiche Polizisten angegriffen und drei von ihnen verletzt. Insgesamt waren 19 Streifenwagen aus unterschiedlichen Revieren im Einsatz. Zuvor hatte ein 28-Jähriger versucht sich einer Polizeikontrolle bei einem bekannten Treffpunkt der rechten Szene zu entziehen und dabei einem Polizisten gegen den Kopf getreten. Kurz darauf versuchte ein Mob den Mann zu befreien. (…) Während die Polizei die Gruppe überprüfte, entfernte sich ein Fahrzeug vom Ort. Die Einsatzkräfte stoppten das Auto und forderten die Insassen auf, sich auszuweisen. Ein 28-Jähriger verweigerte das mehrfach und griff bei der Kontrolle die Polizisten an. Einen verletzte er mit einem Tritt gegen den Kopf. Daraufhin nahm die Polizei den Mann fest. Nur wenige Minuten später eskalierte die Situation, als etwa ein Dutzend Personen dazu traten und die Polizisten zum Teil massiv beleidigten und bedrohten. Die Beamten forderten darauf Verstärkung an, um der Situation Herr zu werden. Ein 51-jähriger Deutscher versuchte dabei den 28-Jährigen zu befreien. Auch er verhielt sich so aggressiv, dass er ebenfalls vorläufig festgenommen werden musste.

via ostsee-zeitung: Neonazis verletzen drei Polizisten – Großeinsatz in Löcknitz

#Ermittlungen gegen Rechtsextreme – “Teutonico” und seine #Terrorzelle – #schauhin #pack

Die jetzt verhafteten Rechtsextremen planten offenbar gezielte Anschläge auf Betende in Moscheen. In einem Gespräch war nach SPIEGEL-Informationen die Rede von “Kommandos”, die in zehn Bundesländern zuschlagen sollten. (…) Nach SPIEGEL-Informationen soll der mutmaßliche Anführer der rechtsextremen Truppe, Werner S., 53, an dem Wochenende in Minden seine Pläne skizziert haben: Man solle in kleineren Gemeinden Muslime angreifen, beim Beten in Moscheen. Zwei der Männer wurden nach Erkenntnissen der Ermittler auserkoren, die Waffen zu beschaffen. Alle zusammen sollten das nötige Geld aufbringen: 50.000 Euro. Parallel dazu sollten mögliche Anschlagsziele ausgekundschaftet werden. Trifft der Verdacht der Bundesanwaltschaft zu, hätte es in Deutschland Moschee-Massaker geben sollen, ähnlich wie im Frühjahr 2019 im neuseeländischen Christchurch, wo ein Angreifer in zwei Gebetshäusern 51 Menschen erschoss. In einem Gespräch, das wenige Tage nach dem Treffen in Minden abgehört wurde, war die Rede von mehreren “Kommandos”: “Zehn Männer” sollten in “zehn Bundesländern” zuschlagen. Durch die Anschläge, so erhofften es sich die Rechtsextremen offenbar, würden Gegenangriffe provoziert – die dann in einer Art Bürgerkrieg enden würden. Die mutmaßlichen Terrorpläne wurden vereitelt: Seit diesem Wochenende sitzen zwölf Rechtsextreme in Untersuchungshaft. Vier von ihnen gelten der Bundesanwaltschaft als Mitglieder der Terrorzelle, acht als Unterstützer – darunter ausgerechnet ein Verwaltungsmitarbeiter der nordrhein-westfälischen Polizei. Die Festnahmen verdeutlichen erneut, dass die Bedrohung durch Rechtsextremismus gestiegen ist. Die Polizei stuft inzwischen 53 Männer und Frauen als rechtsextreme “Gefährder” ein, Ende 2016 waren es noch 22. Ihnen trauen Staatsschützer schwere Gewalttaten zu, bis hin zu Anschlägen. (…) Die Männer vernetzten sich nach Erkenntnissen der Ermittler auch in mehreren Chatgruppen. Über die digitalen Kanäle soll Werner S. versucht haben, Männer zu rekrutieren, die “intelligent, hart, brutal, schnell” seien. Geplant war offenbar anfangs, eine Art Untergrundarmee aufzubauen, nach dem Vorbild der rechtsradikalen Freikorps in der Weimarer Republik. (…) Das Gewaltpotenzial der “Gruppe S.” zeigte sich spätestens bei den bundesweiten Razzien am vergangenen Freitag. In Mickhausen bei Augsburg, beim mutmaßlichen Rädelsführer Werner S., stellten die Beamten eine schussbereite 9-Millimeter-Pistole inklusive Munition sicher. Auch bei einem angeblichen Terror-Komplizen in Nordrhein-Westfalen entdeckten Spezialkräfte in großem Umfang Waffen – darunter selbst konstruierte Eierhandgranaten. Bei Thomas N. in Minden, einem mutmaßlichen Mitglied der Terrorgruppe, fanden die Polizisten unter anderem eine Armbrust sowie Äxte, Morgensterne und zahlreiche Messer. Laut Ermittlern hat der 55-Jährige eine Affinität zur Ideologie der sogenannten Reichsbürger und zu germanischen Mythen. Er wolle “gern nach Walhall”, schrieb er in einer abgefangenen Nachricht – die Ruhmeshalle für die in der Schlacht Gefallenen. Auch der beschuldigte Verwaltungsmitarbeiter der nordrhein-westfälischen Polizei pflegte offenbar einen Hang zum nordischen Brauchtum. Im Internet postete er Fotos, die ihn als germanischen Krieger verkleidet zeigen, mit Schwert und einem mit Runen verzierten Schild. Die Bundesanwaltschaft rechnet auch ihn dem “rechtsextremen Spektrum” zu. Offenbar wollte sich die Gruppe zudem mit sogenannten “Slam-Guns” ausrüsten, wie sie auch der antisemitische Attentäter von Halle verwendet hatte. In von den Behörden abgefangenen Gesprächen sollen die Rechtsextremen die großkalibrigen Schrotflinten bisweilen mit dem Codewort “Elektroroller” bezeichnet haben, die dazugehörige Munition als “Akkus”. Eine dieser “Slam-Guns” wurde, nebst 100 Schuss Munition, bei dem mutmaßlichen Terrorhelfer Steffen B., 35, im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt entdeckt. Bei Tests stellten Kriminaltechniker die Schusskraft solcher selbst gebauten Waffen fest: Sie hätte die Schrotkugeln bis zu 13 Zentimeter tief in menschliche Körper geschossen.

via spon: Ermittlungen gegen Rechtsextreme “Teutonico” und seine Terrorzelle