Wolfgang Dahler, CDU-Bundestagskandidat aus dem schwäbischen Biberach, sorgt mit einem früheren Kanzleikollegen für Aufsehen: Der Rechtsanwalt wird für die vorgezogenen Wahlen im Februar 2025 wahrscheinlich in den Bundestag einziehen – sein Wahlkreis gilt als sicherer Hafen für die CDU. Dabei arbeitet er in einer Kanzlei, in der es zeitweilig keine Brandmauer zu dem schillerndsten AfD-Politiker Maximilian Krah gab. Der AfD-Rechtsaußen war bis vor einigen Monaten als Anwalt bei der Kanzlei Solutio Schneider in Biberach registriert. Das kam im Juli 2023 ans Licht, als die AfD Krah gerade als Spitzenkandidat die Europawahl aufgestellt hatte. Und in eben dieser Kanzlei ist der jetzt frisch gebackene CDU-Bundestagskandidat Dahler bis heute tätig. Die Nachricht verblüffte. Denn Krah, selbst ehemaliges CDU-Mitglied, fordert die „Zerstörung der CDU“. In der AfD trifft er unverblümt rechtsradikale und völkische Aussagen: Er hofft auf den Erfolg Russlands im Krieg gegen die Ukraine, weil die „politische Rechte dabei gewinnen“ könne. Krah plädiert für die Abschaffung der universellen Menschenrechte. Menschen mit migrantischem Hintergrund will der er das Leben in Deutschland „vergällen“, um in „urbanen Gebieten“ die „kulturell deutsche Ordnung“ wiederherzustellen und äußert Verständnis für Mitglieder der SS. (…) Als CORRECTIV Solutio Schneider zu ihrem Verhältnis zu Krah befragt, schaltet diese Medienanwälte ein. Die teilen mit, dass die „die einzige Schnittstelle zur Person Krah“ darin gelegen habe, dass der AfDler als zugelassener Rechtsanwalt „über die Kanzlei unserer Mandantin eingetragen war, es heute aber nicht mehr ist“. Weiter schreiben die Medienanwälte, dass die Kanzlei und deren Inhaber Armin Schneider „zu keinem Zeitpunkt irgendetwas mit der politischen Betätigung Herrn Krahs zu tun hatten”. Gegenüber der Schwäbischen Zeitung räumte Armin Schneider von der Kanzlei im August 2023 Kontakte ein: „Maximilian Krah ist ein langjähriger Bekannter von mir, den ich beruflich veranlasst kennengelernt habe“, sagte er damals.

via correctiv: Könnte Maximilian Krah für einen CDU-Mann zum Problem werden?