Christian Lindner bestreitet, vom umstrittenen „D-Day“-Papier vorher gewusst zu haben. Einem Medienbericht zufolge soll er aber der Auftraggeber sein. Die FDP-Führung soll einem Medienbericht zufolge vorher von dem „D-Day“-Papier gewusst haben. Bisher hatte die Parteiführung genau das abgestritten. FDP-Chef Christian Lindner habe das „D-Day“ -Papier, mit dem der Ausstieg seiner Partei aus der Ampelregierung geplant wurde, sogar selbst in Auftrag gegeben. Das sagte Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo in der Sendung „Maischberger“ mit Verweis auf die aktuelle Ausgabe. Es sei zudem sehr schwer vorstellbar, „dass seine engsten Mitarbeiter ein so gravierendes Papier verfassen und er weiß nichts davon“, so di Lorenzo weiter.

via berliner zeitung: Bericht: Lindner soll „D-Day“-Papier in Auftrag gegeben haben

siehe auch: Staatstragende Partei, die von Kettensägenmassakern träumt. Das Problem der FDP ist größer, als wer wann was vom D-Day wusste. Tagsüber macht sie auf Heuss, nachts träumt sie davon, den Sozialstaat zu roden. Die FDP-Spitze führt derzeit ein für Außenstehende amüsantes Stück auf. Sie versucht dem Publikum mit halbseidenen Erklärungen nahezulegen, dass der D-Day-Skandal gar keiner war. Und weiß selbst, dass das Publikum weiß, wie dünn ihre Erklärungen sind. Das ist der Stoff für Komödien. Wer in den letzten Tagen Christian Lindners gewundenen Beteuerungen zuhörte, dem mag Kleists „Der zerbrochene Krug“ eingefallen sein, in dem ein Selbstgerechter eine unschöne Entdeckung machen muss. „Denn jeder trägt/ Den leid’gen Stein zum Anstoß in sich selbst.“ Wenn man nicht zur schrumpfenden Zahl der FDP-Anhänger gehört, hat die D-Day-Affäre einigen Unterhaltungswert. Die politisch wichtigere Frage lautet: Brauchen wir eine liberale Partei, und wenn ja, wie viele?

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