Seit 1919 dürfen Frauen wählen. Ein CDU-Mitglied fordert, das zu überdenken, sollte Habeck Kanzler werden. Frauen seien einfach zu „emotional und labil“. Am 23. Februar wird gewählt und Robert Habeck tritt für die Grünen als Kanzlerkandidat an. Das scheint für das Kölner CDU-Mitglied Gundolf Siebeke Grund genug, um infrage zustellen, was seit mehr als 100 Jahren gesichert ist: Das Frauenwahlrecht. In einem Post auf der Plattform X schreibt Siebeke: „Sollte es so sein, dass Frauenstimmen den politischen Heiratsschwindler Robert H. ins Kanzleramt hieven und damit Deutschland über die Klippe, muss über das Frauenwahlrecht inoffiziell, über antiemotionalen Demokratieunterricht offiziell nachgedacht werden.“ Diese (inoffizielle) gedankliche Zeitreise des CDU-Mitglieds zurück ins Jahr 1918 sorgte für einen – der Frauenfeindlichkeit seines Posts – angemessenen Shitstorm. Die Reaktionen scheinen Siebke dazu verlasst zu haben, zurückzurudern und seinen Post zu löschen. Seine Erklärungsversuche sind jedoch nicht weniger misogyn. Der Kölner Politiker der CDU identifiziert sich auf X mit dem „Konservatismus“ und sei nach eigener Angabe Gründungsmitglied der Werteunion, einem Verein, der von sich behauptet, den konservativen Markenkern der Union retten zu wollen. Von der Werteunion hat sich Siebeke getrennt und ist mittlerweile ausgetreten. (…) Auch die Grünen haben auf den Post reagiert. So schrieb die scheidende Grünen-Co-Chefin Ricarda Lang auf X: „Kleiner Tipp an dieses CDU-Mitglied: wenn ich nur inoffiziell das Frauenwahlrecht abschaffen will, würde ich es nicht auf Twitter posten.“ Die Kölner Grünen forderten die CDU Köln auf, „sich klar von diesen frauenfeindlichen Äußerungen zu distanzieren“. Über den Post des Kölner CDU-Mitglieds schreiben die Grünen in Köln: „Gundolf Siebeke stellt das Frauenwahlrecht in Frage und spricht Frauen die Urteilsfähigkeit ab. Damit fordert er nichts weniger als die Entmündigung von Frauen.“
via fr: „Emotional und labiler“: CDU-Mann stellt Frauenwahlrecht infrage und hetzt gegen Habeck